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Landeshauptstadt: Demo ohne Zwischenfälle

Bis zu 1500 Teilnehmer bei Jugendkultur-Umzug

Innenstadt – Bis zu 1500 vor allem junge Menschen haben am Samstagnachmittag für die Sicherung von Jugend- und Soziokulturangeboten demonstriert. Gleichzeitig forderten sie bezahlbaren Wohnraum und Plätze für alternative Wohnformen. Die Potsdamer Polizei sicherte die Demonstration anfangs mit mehreren Hundertschaften, hatte dafür auch Unterstützung aus Bayern und Berlin. Im Laufe der Veranstaltung verringerte der Einsatzleiter, Potsdams Schutzbereichsleiter Ralf Marschall, aber das Polizeiaufgebot. Weder während des mehrstündigen Zugs durch die Innenstadt noch in der Nacht zum Sonntag gab es Zwischenfälle, die mit der Kundgebung in Zusammenhang stehen könnten, so die Polizei. Ein Beamter sprach gestern von einer „Null-Lage“. Die Demonstranten forderten Lösungen für die bedrohte soziokulturelle Szene ein. Vertreter des linksalternativen Vereins „Archiv“ machten deutlich, dass ihr Haus lediglich bis zum 30. Juni gesichert sei. Außerdem fehle noch immer eine Alternative für den seit einem Jahr geschlossenen Club „Spartacus“. Der Jugendclub S 13 könne am derzeitigen Standort nur eingeschränkt arbeiten, monierten Teilnehmer. Das anvisierte Projekt „Freiland“ an der Friedrich-Engels-Straße sei ein „Minimalkompromiss“, der aber auch sofort umgesetzt werden müsse, erklärte eine Rednerin. Auf dem Gelände der ehemaligen Wasserwirtschaft sollen unter anderem das „Spartacus“ und der S 13 eine neue Heimat finden, doch ist die Finanzierung noch unklar.

Das hohe Polizeiaufgebot – über 700 Beamte seien am Samstag in Potsdam im Einsatz gewesen, so Marschall – begründete er mit vielen parallel laufenden und abzusichernden Veranstaltungen. Darüber hinaus hatte die Polizei angeblich Informationen erhalten, dass sich bis zu 500 gewaltbereite Linksautonome aus Berlin an der Demonstration beteiligen wollten, die dann aber doch nicht eintrafen. Bei den Demonstranten sorgte das hohe Polizeiaufgebot und die anfängliche Abschirmung der Öffentlichkeit durch die Beamten für Irritationen, die der Demo-Anmelder, Lutz Boede von der Wählergemeinschaft Die Andere, jedoch im Sinne der Demonstration mit der Polizei klären konnte. Kay Grimmer

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