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Rund 400 Menschen haben am Sonntag protestiert.

© Manfred Thomas

Demo in Potsdam: Seebrücke fordert offene Grenzen

Hunderte Menschen sind am Sonntag in der Potsdamer Innenstadt auf die Straße gegangen, um für die Schaffung sicherer Fluchtwege  zu demonstrieren. 

Innenstadt - Die Öffnung der griechisch-türkischen Grenze für Geflüchtete forderte auf einer Demonstration am gestrigen Sonntag der Potsdamer Ableger der Initiative „Seebrücke“. Rund 400 Menschen beteiligten sich laut Veranstaltern an dem Demo-Zug, der vom Platz der Einheit aus auch zu Kundgebungen an den Brandenburger Parteizentralen von SPD und CDU führte. Rund 250 Menschen zählte die Polizei.

Demo wurde von weiteren Potsdamer Initiativen unterstützt

Unter dem Motto „Grenzen auf! Leben retten! Faschismus bekämpfen!“ forderten sie von der Bundesregierung außerdem die Schaffung sicherer Fluchtwege und eine stärkere Unterstützung der 140 Kommunen im Bündnis „Städte Sicherer Häfen“, zu dem auch Potsdam gehört. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte sich im Rahmen dieses Bündnisses zuletzt dafür eingesetzt, 500 unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Deutschland aufzunehmen. Eine Sprecherin des Potsdamer Migrantenbeirats, der sich ebenfalls an der Demo beteiligte, sprach ihm dafür ihre Unterstützung aus.

Auch Fridays for Future sowie die Initiativen „Women in Exile“ sowie „Refugee Emancipation“ beteiligten sich laut Seebrücke-Mitglied Jibran Khalil an der Demonstration. Potsdamer Stadtverordnete waren ebenso vertreten wie Mitglieder der Grünen und Linken Jugend. Auch eine Antifa-Flagge war zu sehen, ebenso wie ein Plakat der Berliner Gruppe der „Omas gegen Rechts“.

"Eine Krise, die Menschenleben zerstört"

Mit einem Transparent mit der Forderung „Stoppt das Sterben – Für den europäischen Mauerfall“ führten die Organisatoren von der „Seebrücke“ die Demo an. In ihren Redebeiträgen zeigten sie sich schockiert über die menschenverachtenden Zustände an der griechisch-türkischen Grenze und im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos.

Der Demonstrationszug in der Innenstadt.  
Der Demonstrationszug in der Innenstadt.  

© Manfred Thomas

Auch die deutsche Politik sei mitverantwortlich für eine solche „Krise, die Menschenleben zerstört“. Die Wünsche der AfD nach einer europäischen Abschottung auch mit Waffengewalt hätten sich nun erfüllt. Es sei auch die Aufgabe von Potsdamer Politikern insbesondere aus SPD und CDU, sich dagegen einzusetzen und „Anstöße nach oben“ zu geben. Auch die Brandenburger Landesregierung sehen sie in der Pflicht: „Sie darf die aktuellen Verlautbarungen, Menschen aufzunehmen, nicht zu einer bloßen Floskel werden lassen“, so die Organisatoren der „Seebrücke“.

Die Initiative hat in Potsdam etwa 20 aktive Mitglieder und ruft aktuell deutschlandweit zu Demonstrationen für die Öffnung der EU-Grenzen auf. Zuletzt sind am Samstag in Berlin rund 1000 Menschen dem Aufruf gefolgt.

Sophie Laass

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