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Debatte um Potsdams Mitte: Bauausschuss segnet Bebauungspläne für die Mitte ab

Innenstadt - Die Entwicklung der Potsdamer Mitte geht in die nächste Runde. Am Dienstagabend segnete der Bauausschuss – gegen die Stimmen der Linken – die Entwürfe der Bebauungspläne für die beiden auf dem Areal der Fachhochschule geplanten Karrees ab.

Von Peer Straube

Innenstadt - Die Entwicklung der Potsdamer Mitte geht in die nächste Runde. Am Dienstagabend segnete der Bauausschuss – gegen die Stimmen der Linken – die Entwürfe der Bebauungspläne für die beiden auf dem Areal der Fachhochschule geplanten Karrees ab. Die B-Pläne werden nun öffentlich ausgelegt.

Vorangegangen war einmal mehr eine erbittert geführte Grundsatzdebatte. Angestoßen wurde sie diesmal von André Tomczak von der Wählergruppe Die Andere und der Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“, der ein flammendes Plädoyer für den Erhalt der Fachhochschule hielt, zum Verdruss der Ausschussmehrheit die sonst übliche fünfminütige Redezeit dabei aber deutlich überschritt. Tomczak geißelte den geplanten Abriss des FH-Gebäudes als „großen Fehler“ und „Vernichtung von Nachkriegsarchitektur“, die zudem völlig unnötig sei, weil der Alte Markt mit Landtagsschloss und der Bebauung an der Alten Fahrt bereits sein ursprüngliches Gesicht zurückerhalten habe. Ein „einzigartiges Potenzial für die Innenstadt“ werde zerstört, ohne dass es dazu eine echte Bürgerbeteiligung gegeben habe, kritisierte Tomczak.

Die geballten Vorwürfe provozierten wiederum eine scharfe Reaktion von Saskia Hüneke. Die altvordere Grünen-Stadtverordnete verwies erneut auf den mehr als 25-jährigen Diskussionsprozess, der zur Entwicklung der Mitte stattgefunden habe und an dem auch eine breite Öffentlichkeit beteiligt gewesen sei. „Und nicht nur das, das Ganze wurde sogar aus der Bürgerschaft heraus initiiert“, sagte sie. Man müsse derlei Entscheidungen auch akzeptieren, wenn einem die Ergebnisse nicht passen, sagte sie. Das gehöre nun einmal zur Demokratie.

Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) hieb in die gleiche Kerbe. Es könne jetzt nicht darum gehen, demokratisch getroffene Entscheidungen infrage zu stellen, die auf einem mehr als 25-jährigen Diskussionsprozess beruhten, sagte Rubelt. „Das kann ich als noch Fremder auch mal sagen“, erklärte er an Tomczak gewandt. Rubelt kündigte im Vorfeld der Bebauung archäologische Ausgrabungen an, zudem würden umstehende Gebäude wie die Nikolaikirche gegen Schäden gesichert. 

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