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DDT-Fund im Helmholtz-Gymnasium Potsdam: Verhandlungen über Schadensersatz

Potsdam - Nach den schweren Pannen bei der Sanierung des Helmholtz-Gymnasiums hat die Stadtverwaltung noch keine Klage gegen die ausführenden Firmen eingereicht. Das bestätigte Stadtsprecherin Christine Homann am Freitag den PNN auf Nachfrage.

Potsdam - Nach den schweren Pannen bei der Sanierung des Helmholtz-Gymnasiums hat die Stadtverwaltung noch keine Klage gegen die ausführenden Firmen eingereicht. Das bestätigte Stadtsprecherin Christine Homann am Freitag den PNN auf Nachfrage. „Wir stehen aber über Anwälte mit der Gegenseite beziehungsweise deren Versicherung in Verbindung.“ Im Klartext: Die Verwaltung strebt derzeit eine außergerichtliche Einigung auf dem Verhandlungsweg an. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht.

Wie berichtet war in dem eigentlich bereits sanierten Haupthaus des Helmholtz-Gymnasiums im Mai giftiges DDT festgestellt worden – in einem Bereich, der bereits als begutachtet galt. Nachdem in den folgenden Monaten noch weitere schwerwiegende Mängel entdeckt worden waren, wurde der Abschluss der Arbeiten auf Sommer 2016 verschoben. Zunächst hatte die Stadt angekündigt, gegen den von ihr beauftragten Generalplaner für das Millionen-Projekt, eine Dresdner Architektengemeinschaft, vorzugehen. „Dabei geht es auch um Schadensersatz“, hatte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) noch Ende August vor Ort bei einem Baustellenrundgang gesagt.

Doch die Stadtverwaltung gibt sich optimistisch: Trotz der Schwierigkeiten werde der kommunale Haushalt nicht zusätzlich belastet, sagte Stadtsprecherin Homann. Zugleich seien die Arbeiten nach derzeitigem Stand im Plan – in den kommenden Sommerferien könnten sie also abgeschlossen sein. Dann können auch rund 300 Kinder der Eisenhart-Grundschule wieder zurück an ihren Standort neben das Helmholtz-Gymnasium ziehen – schon seit Jahren werden sie in einem alten Gebäude in der Gutenbergstraße unterrichtet. Die Sanierung des Campus an der Kurfürstenstraße hatte 2012 begonnen, mehrfach kam es zu Verzögerungen. Das Gesamtbudget lag bei 19,3 Millionen Euro.

Das noch vor einem halben Jahrhundert weltweit verwendete und inzwischen in der EU verbotene Gift DDT steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. In der Schule wurde es unter dem Dach gefunden: Schüler waren laut einem Gutachten nicht gefährdet, da der kontaminierte Bereich abgeschottet war. Dies habe sich erst durch die Sanierungsarbeiten geändert, hieß es (PNN berichteten). HK

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