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Einkaufstempel. Das Stern-Center ist Potsdams größtes Shoppingcenter. Es kamen 2017 durchschnittlich 22 000 Menschen pro Tag. Derzeit sind die Ladenstraße und der „Marktplatz“ im Center leer, es folgt eine neue Möblierung.

© Ronny Budweth

Das passiert im Stern-Center: Sofas in der Ladenstraße

Das Stern-Center möchte für seine Kunden zum Wohnzimmer werden. Wie das funktionieren soll und was die Online-Konkurrenz damit zu tun hat.

Potsdam - Noch sind einige der Schaufenster mit großen Platten verdeckt. „Hier entsteht etwas Neues“, steht dort auf leuchtendrotem Grund. In der Tat soll sich in den nächsten Wochen im Inneren des Stern-Centers einiges verändern, kündigt Centermanager Frank Kosterka an. „Wir wollen die Optik des Hauses aktualisieren“, sagt der 37-Jährige, der das größte Einkaufszentrum Potsdams seit einem dreiviertel Jahr leitet.

Dazu sollen in der Ladenstraße zwei Lounge-Bereiche entstehen, ausgestattet mit Sofas, Teppichböden und kleinen Tischchen. Eine „Wohnzimmeranmutung“ sollen diese Bereiche haben, die die „Qualität und Dauer des Aufenthalts“ steigern sollen, beschreibt Kosterka. Zusätzlich zu diesen größeren Sitzbereichen sollen mehrere „Verweilpunkte“ entstehen. Kleine Sitzecken, ausgestattet unter anderem mit USB-Ladestationen fürs Handy. Diese Umgestaltung werde innerhalb der nächsten Wochen durchgezogen: „Bis zum Ostergeschäft wollen wir fertig sein“, so Kosterka.

Im Moment ist die Ladenstraße leer

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Umgestaltung: Die Ladenstraße im Center ist ungewohnt leer. Wo vorher Bänke und Bäume standen, ist nun freie Fläche. „Uns haben schon viele Kunden angesprochen“, berichtet eine Verkäuferin. „Gerade Ältere haben sich da oft ausgeruht, oder Männer, die auf ihre Frauen warten.“ Doch der Raum wird nun bald gefüllt mit den neuen Möbeln.

Dieses „Mall-Refurnishment“, wie Kosterka es im Fachjargon nennt, ist eines der letzten Elemente des umfassenden Umbaus des Stern-Centers, der schon 2017 begonnen hat. 60 der 85 Geschäfte, die sich die insgesamt 35.000 Quadratmetern Verkaufsfläche des Centers teilen, sollten in diesem Rahmen umgestaltet werden. Bei einem Großteil sind die Arbeiten schon abgeschlossen. Ein halbes Dutzend Geschäfte stünden noch an, sagt Kosterka. „Derzeit konzentrieren wir uns auf die Optimierung des Bestands“, betont er. Bereits weichen musste dafür der Brunnen auf dem Marktplatz – dem „Mall-Herz“, wie Kosterka es ausdrückt.

Obergeschoss soll leer bleiben

Eine Erweiterung des Einkaufszentrums, wie sie vor einigen Jahren angedacht war, stehe derzeit nicht mehr im Raum. Auch für das derzeit leere Obergeschoss des Gebäudes sei nichts geplant. 2015 waren die Pläne, die eine Erweiterung um 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit einem „Food Court“ mit kleinen Restaurants umfassten, aus wirtschaftlichen Gründen beiseite gelegt worden. „Aber Potsdam hat ein großes Potenzial, das Wachstum der Stadt bringt auch Kaufkraft mit sich“, meint der Center-Manager. Derzeit gebe es zwar keine Erweiterungspläne, aber das gelte „nicht für alle Zeit“. Er könne sich vorstellen, so Kosterka, „dass wir aus der positiven Entwicklung des Standorts heraus irgendwann über Konsequenzen für die Center-Planung nachdenken werden“.

Geschraubt wird derzeit noch in den Bekleidungsgeschäften Esprit und Adler, der Geschenkartikelladen Nanu Nana hat nach dem Umbau gerade wieder eröffnet. Das Modegeschäft Bonita wird am 8. Februar wieder aufmachen. In den nächsten Wochen steht auch noch der Umzug der Drogeriekette dm auf die Fläche gegenüber der jetzigen an. Eine der größten Baustellen des Jahres im Center wird der Umbau des Supermarkts Real, der bis zum dritten Quartal laufen soll.

Dänische Einrichtungskette kommt ins Center

Ganz neu ins Sortiment kommt, ebenfalls noch vor Ostern, die dänische Einrichtungskette Søstrene Grene. Das Unternehmen mit den beiden Scherenschnitt-Frauen im Logo bietet in derzeit 36 Filialen in Deutschland seine Kerzen, bunten Wolldecken, gestalteten Pappkisten und Küchenzubehör an.

22.000 Menschen kamen 2017 täglich im Schnitt ins Stern-Center zum Einkaufen, sagt Frank Kosterka. Im Jahresvergleich konstant, aber mit starken saisonalen Schwankungen. Rund 800 Beschäftigte arbeiten in den Läden. Zum Umsatz will er nichts sagen, aber er sei „gesund“.

Um sich gegen den boomenden Online-Handel zu positionieren – eine harte Konkurrenz für Einkaufszentren und stationären Handel im Allgemeinen – setzt das Stern-Center auch auf Veranstaltungen. „Die Event- und Erlebniskultur soll den Besuch neben dem Einkaufen zum Erlebnis machen“, so Kosterka. Modenschauen und Messen, Stabhochsprung und Brotbackwettbewerb, Casting und Seniorentag: Mit Aktionen wie diesen versucht das Center, Kunden anzulocken. Das Ziel sei, auch für die Stammkunden, die etwa alle zwei Wochen kämen, jedes Mal etwas Neues zu bieten, sagt der Center-Manager. Erstmals soll es beispielsweise im Mai ein Maskottchentreffen geben, mit bemannten Plüschfiguren aus Film und Fernsehen, die durchs Center wandeln.

Zusätzlich zu den Veranstaltungen sollen auch Aktionen über soziale Netzwerke im Internet, aber auch Vorort-Service wie die Elektroladesäule und die Fahrradstation dafür sorgen, dass die Center-Kunden nicht zum Online-Handel abwandern.

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