zum Hauptinhalt
In der alten Schalterhalle soll es lebendig werden. 

©  Andreas Klaer

Coworking-Standort in Babelsberg öffnet: Kaffee zur Arbeit statt Stempelfarbe auf Briefen

Der Coworking-Anbieter Oberholz eröffnet einen Treffpunkt in der alten Babelsberger Post - und sucht noch Geschichten aus der Schalterhalle.

Potsdam - Ein kommunikatives Zentrum und ein Treffpunkt für Babelsberg war der Ort an der S-Bahn-Brücke in der Karl-Liebknecht-Straße schon immer: Die frühere Post gegenüber des S-Bahnhofs ist ab heute ein neuer Café- und Coworking-Standort im Stadtteil. Nach Jahren des Wartens eröffnet der Co-Working-Raumanbieter Oberholz sein gastronomisches Angebot in der ehemaligen Schalterhalle. „Wegen baurechtlicher und baulicher Verzögerungen, aber auch wegen der Corona-Pandemie ist es zu Verzögerungen gekommen“, räumte Ansgar Oberholz, Gründer des gleichnamigen Büroraum-Anbieters ein. Der erste Eröffnungstermin war für Juni 2020 avisiert.

Nun, knapp zwei Jahre später sind in den hinteren Querriegel schon vor Monaten die ersten Firmen in Büroräume eingezogen. Sowohl die untere als auch die obere Etage im früheren Postgebäude seien komplett vermietet, so Oberholz, etwa ein Drittel der Büroflächen und Arbeitsplätze sei im von Oberholz Sankt Babelsberg genannten Haus noch verfügbar, so der Gründer bei einem Treffen der Potsdamer Kreativszene in seinem Haus vor gut zehn Tagen.

Wie nimmt Babelsberg den Ort an?

Es war die erste Veranstaltung im Gemeinschaftsbereich, jenem Café, das am Montag offizielle Eröffnung feiert. Bei dem „soft opening“ für den Netzwerkabend „Sieben Sachen“ gestand Ansgar Oberholz, er sei gespannt, „wie Babelsberg den Ort annehmen wird.“ Das Café soll zunächst tagsüber öffnen, perspektivisch plane man aber auch abendliche Öffnungszeiten“, hieß es. 

Im früheren Vorraum der Schalterhalle, wo bis 2018 Schließ- und Paketfächer und ein Geldautomat zu finden waren, ist nun der Café- und Empfangstresen sowie erste Sitzplätze für Kaffeegenießer. In der einstigen Schalterhalle der Post ist ein großer Co-Working-Bereich mit „sehr schnellem Internet“ für flexibles Arbeiten und ein Bereich für individuelle Meetings eingerichtet. Außerdem sind zwei separate Kabinen für Telefonate oder ein besonders ruhiges Arbeiten vorgesehen.

Ansgar Oberholz.
Ansgar Oberholz.

© Andreas Klaer

Eine Herausforderung für den neuen Sankt-Oberholz-Standort in Babelsberg wird zunächst die Glasfassade sein, die immer wieder Ziel von Graffiti-Schmierereien ist. Selbst mit Säure gemixte Farbe wird eingesetzt, um Schriftzeichen und Schmierereien ins Glas zu ätzen, hieß es. „Zurzeit versuchen wir, die Glasfront jeden Tag zu reinigen“, war aus Oberholz-Kreisen zu vernehmen – so sollen die Schmierer die Lust an den Graffitis verlieren. 

Ob die verätzten Scheiben auch ausgetauscht werden, blieb noch offen. Da das Gebäude über mehrere Jahre ungenutzt war, wurde die postmoderne Fassade des Bürohauses wie auch die Glasfassade der einstigen Schalterhalle immer wieder Zielscheibe von Vandalismus und Graffiti-Schmierereien. Die Deutsche Post schloss 2018 die Schalterhalle, wenig später zog man auch aus dem Bürogebäude dahinter aus.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.

An die Vergangenheit anknüpfen

Ansgar Oberholz will nun an die Vergangenheit ein wenig anknüpfen, sagte er in der restaurierten und umgebauten Schalterhalle. „Wir suchen noch nach Geschichten aus dieser Schalterhalle und von diesem Standort“, rief er Babelsberger und Potsdamer gleichermaßen auf, Erinnerungen an den Poststandort zu übermitteln.

Zudem erzählte Oberholz von einem Relief, das sich einst in der Schalterhalle befunden haben soll. Informationen dazu werden über das Kontaktformular auf www. sanktoberholz.de entgegengenommen. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false