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Noch herrscht in Potsdam keine Panik. In vielen Supermärkten ist weiterhin viel los.

© Armin Weigel/dpa

Coronavirus in Potsdam: Bewusstere Kunden, entspannte Händler

Das Coronavirus sorgt bislang noch nicht für verstärkte Hygienemaßnahmen in Potsdams Geschäften. Manche Kunden haben von dem Thema genug.

Potsdam - Corona-Angst in Potsdam? Fehlanzeige. Statt Panik schildern Händler, aber auch Kunden ein bewusstes und besonnenes Verhalten im Umgang mit der immer stärker um sich greifenden Corona-Pandemie.

Im Rewe-Supermarkt im Markt-Center hat man sich auf die Situation mit dem neuartigen Coronavirus eingestellt. „Schon die gängigen Hygienevorschriften im Lebensmittelhandel sind bereits sehr streng und haben hohe Anforderungen“, erläutert Senior-Marktchef Siegfried Grube. Im Zuge der Corona-Situation wurden alle Mitarbeiter noch einmal sensibilisiert – insbesondere auf Handhygiene zu achten und die Desinfektionsvorschriften genau zu befolgen. Zudem wurde als Empfehlung ausgesprochen, auf ein bis zwei Meter Abstand zu den Kunden zu gehen. 

„Ansonsten gibt es bei den Arbeitsabläufen keine besonderen Einschränkungen“, so Grube. Seine Verkäuferin bei der Fleisch- und Wursttheke kann noch kein verändertes Verhalten bei den Kunden bemerken. „Bis jetzt wurde ich auch noch nicht auf das Thema angesprochen“, sagt Petra Kozian. Stetes Händewaschen gehöre in Zeiten von Corona noch mehr dazu, so die Verkäuferin. Sie selbst habe lediglich Angst um ihre Open-Air-Konzertbesuche im Sommer, wenn die Einschränkungen bei Großveranstaltungen fortbestehen, gesteht die Verkäuferin.

Verkäuferin Petra Kozian und Senior-Marktchef vom Rewe im Markt-Center, Siegfried Grube.
Verkäuferin Petra Kozian und Senior-Marktchef vom Rewe im Markt-Center, Siegfried Grube.

© Kay Grimmer

In den Selbstbedienungsbereichen wie bei den Backwaren hat Marktchef Grube indes extra Hinweise anbringen lassen, damit Kunden ausdrücklich auf bereitgestellte Zangen und Einweghandschuhe zurückgreifen. „Manche muss man trotzdem noch darauf hinweisen“, berichtet er, aber im Allgemeinen erkenne er, dass sich die Kunden „etwas bewusster hinsichtlich der Hygiene“ verhalten würden. An den Kassen stünden Desinfektionsgel für die Mitarbeiter – „aber das auch schon vor Corona“, so Grube. Ein Glücksfall sei in dem Zusammenhang die verstärkte Kartenzahlung, sagt der erfahrene Marktleiter. Gut 50 Prozent der Kunden im Markt würden nicht mehr mit Geldscheinen hantieren, auch das mindere das Infektionsrisiko, sagt Siegfried Grube.

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"Ich kann's nicht mehr hören"

Die Kunden im Markt-Center sind eher genervt von der Corona-Krise. „Ich kann’s nicht mehr hören“, sagte eine Potsdamerin auf dem Weg zum Auto. Auch andere Kunden winkten beim Thema Corona desinteressiert ab. Ein 61-jähriger Centerkunde erklärte hingegen, er versuche schon, direkten Körperkontakt und Händeschütteln in der Öffentlichkeit zu meiden. „Allerdings gehöre ich auch zur Risikogruppe.“ Allzu stark einschränken wolle er sich aber nicht. „Mein Bier in meiner Kneipe trinke ich nach wie vor.“

Sandra Siglitz ist Verkäuferin in der Bäckerei Schröter.
Sandra Siglitz ist Verkäuferin in der Bäckerei Schröter.

© Kay Grimmer

Auf seine Handschuhe verweist Verkäufer Michael Becker in der Bäckerei und Konditorei Schröter in der Dortustraße. „Das ist aber immer Standard, auch wenn es keinen Coronavirus gibt“, macht Becker deutlich. Besondere Hygienemaßnahmen oder stärkere Desinfizierungen würde man bislang nicht vornehmen, bestätigte auch Kollegin Sandra Siglitz. „Auch unsere Kundschaft verhält sich noch nicht vorsichtiger“, fügt Verkäuferin Siglitz an.

Karina Schneemann vom Lakritzkontor.
Karina Schneemann vom Lakritzkontor.

© Kay Grimmer

„Wir haben die gängigen und schon immer üblichen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen beibehalten“, sagt Karina Schneemann vom Geschäft Lakritzkontor. Bei Warenproben an Kunden werde jedoch mittlerweile noch stärker darauf geachtet, dass nur mit Kellen und Zangen gearbeitet werde. „Die Kunden in unserem Laden verhalten sich bislang auch nicht ängstlicher oder vorsichtiger“, so Schneemann. „Die nehmen die Corona-Situation eher mit Humor.“ Und außerdem würde man mit dem Vorteil punkten können, dass „Lakritz ja auch eine nachgewiesene antivirale Wirkung“ habe, so Verkäuferin Schneemann. 

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