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Bei der Kontrolle der Ausgangsbeschränkungen sind Polizisten einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

© Andreas Klaer

Coronakrise: Potsdamer Polizei trotz Corona einsatzbereit

Für die Arbeit der Polizei ist laut einem Sprecher genügend Schutzausrüstung vorrätig - allerdings nur für "das Gegenüber" der Beamten.

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Potsdam - Potsdams Polizei ist trotz der Ausbreitung des Coronavirus bislang voll einsatzfähig. Das sagte Mario Heinemann, Sprecher des Polizeipräsidiums Brandenburg, am Montag auf PNN-Anfrage. Eine Einschränkung der Dienstfähigkeit aufgrund von Corona-Verdachtsfällen sei aktuell nicht festzustellen, so Heinemann. Sollte ein Verdacht auf eine Erkrankung an Covid-19 bestehen, werde der betreffende Beamte sofort aus dem Dienst genommen, um eine Ausbreitung des Virus in der Behörde zu verhindern.

Oberste Priorität habe die Sicherstellung in den „wesentlichen polizeilichen Aufgabenfeldern“ wie der Ansprechbarkeit für die Bürger, der Einsatzfähigkeit auf den Wasserstraßen, den Autobahnen und bei der Kriminalpolizei. Ganz wesentlich sei derzeit die Durchsetzung der Kontaktverbote zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus, die die Polizei gemeinsam mit Personal aus dem Wach- und Wechseldienst, der Bereitschaftspolizei oder „als Amts- und Vollzugshilfe mit gemeinsamen Kontrollen des Ordnungsamtes und des Gesundheitsamtes“ durchführe, so Heinemann.

Höheres Ansteckungsrisiko unvermeidbar

Die Polizeibeamten gerieten täglich in Kontakt mit Bürgern und seien daher schon von Berufs wegen einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt, sagte der Behördensprecher. Schon wegen der räumlichen Enge in den Streifen- und Einsatzwagen sei Nähe schlichtweg nicht vermeidbar. Daher müssten die Beamten so gut wie möglich vor einer Ansteckung geschützt werden. Dafür sei ein „ganzes Maßnahmenbündel gestrickt“ worden. Häufiges Händewaschen zähle ebenso zum Pflichtprogramm wie die Einhaltung der Abstandsregeln, wo immer es geht. Zudem verfüge inzwischen jeder Streifenwagen und jedes Fahrzeug der Bereitschaftspolizei über Schutzausrüstungen. Die Schutzmasken seien nicht nur für die Beamten, sondern auch „für ein mögliches polizeiliches Gegenüber vorrätig“, hieß es. Der Bedarf sei momentan gedeckt, werde aber „permanent“ aktualisiert, hieß es. Weitere Schutzausrüstungen würden „im Vorgriff auf weitere Entwicklungen“ bereits beschafft.

Laptops für Homeoffice vorhanden

Sofern möglich, könnten auch Polizeibeamte im Homeoffice arbeiten, sagte Heinemann. Bedienstete des Polizeipräsidiums könnten einen Antrag auf sogenannte Arbeitsortflexibilität stellen und an maximal drei Arbeitstagen entweder von daheim aus oder in einer anderen Dienststelle arbeiten. Insgesamt stünden dem Polizeipräsidium rund 2000 Laptops zur Verfügung, die bei Bedarf für das Homeoffice ertüchtigt werden könnten. Zudem könnten die Videokonferenzsysteme des Polizeipräsidiums für Dienstbesprechungen anderer Polizeibereiche genutzt werden.

Allerdings eigneten sich nicht alle Tätigkeiten, darunter nicht zuletzt kriminalpolizeiliche, für die Heimarbeit, so der Polizeisprecher. Vernehmungen von Zeugen oder Beschuldigten, Durchsuchungen, Ermittlungen im Umfeld, erkennungsdienstliche Maßnahmen beispielsweise „lassen sich aus verständlichen Gründen nicht digital bearbeiten“, so Heinemann. Im Einzelfall werde geprüft, ob es zum Beispiel bei Zeugenvernehmungen andere Wege gebe, etwa durch den Versand eines Anhörbogens.

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