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Der erste Tag der Lockerungen im Einzelhandel sorgte wohl auch wegen des sonnigen Wetters für eine volle Innenstadt. 

© Andreas Klaer

Corona-Lockerungen in Potsdam: Schlangen und Ampeln am ersten Shoppingtag

Tag Eins der Lockerungen in Potsdam: Viele Einzelhandelsgeschäfte haben wieder auf, die Vorgaben des Landes werden teils sehr unterschiedlich umgesetzt.

Potsdam - Lockerungen im Einzelhandel, sonniges Frühlingswetter – und nicht zuletzt ein Feiertag im benachbarten Berlin – haben am Montag viele Menschen in die Innenstadt gelockt: Seit dem 8. März können viele Geschäfte wieder unter Auflagen öffnen, so war neben Personenbegrenzung und Maskenpflicht auch eine vorherige Anmeldung nötig. In der Butlers-Filiale auf der Brandenburger Straße zum Beispiel durften sich maximal sieben Kund:innen gleichzeitig aufhalten, die Terminvereinbarung konnte online, telefonisch oder einfach an der Ladentür vorgenommen werden. „Es wird super angenommen, die Leute sind total happy, dass sie wieder bei uns einkaufen und schmökern können“, sagte eine Butlers-Mitarbeiterin.

Viel Andrang in der Potsdamer Innenstadt

Maximal 15 Minuten dürfen sich die Kund:innen in der Filiale aufhalten, alle müssen Kontaktdaten angeben. Die Termine waren schnell vergeben, es gab auch kurze Warteschlangen vor der Tür. „Viele Leute kommen eher spontan vorbei, als vorab zu buchen“, so die Butlers-Mitarbeiterin. „Alle sind sehr diszipliniert und geduldig.“ Allerdings war in der Innenstadt der Drang nach Bummeln und offenen Geschäften ersichtlich. Der Potsdamer Boulevard, die Brandenburger Straße, war gut gefüllt mit Menschen – Innenstadt und auch die Straßen wirkten schlagartig voller als in den Vortagen.

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„Click & Meet“ heißt das Konzept, nach dem in Brandenburg nun auch bei nicht- systemrelevanten Einzelhandels-Geschäften eingekauft werden kann: Vorbeikommen darf man nur nach Terminvergabe für ein Zeitfenster, ob dies online, telefonisch oder vor Ort geschieht, entscheiden Unternehmen jeweils selbst. Auf der Webseite von Karstadt Potsdam wird man etwa auf die Online-Plattform Timify geleitet, wo man die Auswahl hat zwischen einem ein-, zwei- oder vierstündigen „Shoppingerlebnis“. Laut Eindämmungsverordnung kann sich pro 40 Quadratmeter Verkaufsfläche eine Person beziehungsweise ein Haushalt aufhalten.

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Auch in den Potsdamer Bahnhofspassagen hatten viele Geschäfte wieder auf, darunter Deichmann, Olymp & Hades, Pinocchio, Tom Tailor und Beauty Nails. „Dafür, dass die neue Verordnung erst Samstag beschlossen wurde, sind schon erstaunlich viele Shops auf Click & Meet aufgesprungen“, zeigte sich Bahnhofspassagen-Manager Carsten Paul erfreut. „Die Nachfrage ist noch weit weg vom Normalzustand, aber das muss sich jetzt erst mal einspielen“, so Paul. Wer wissen möchte, welche Geschäfte schon aufhaben, kann dies auf der Webseite der Bahnhofspassagen nachlesen.

Weniger Andrang gab es am ersten Tag des wiedereröffneten Einzelhandels  in Einkaufszentren wie dem Stern-Center.
Weniger Andrang gab es am ersten Tag des wiedereröffneten Einzelhandels  in Einkaufszentren wie dem Stern-Center.

© Andreas Klaer

Die Elektronikmärkte Saturn in den Bahnhofspassagen und Media Markt im Stern-Center hatten ebenfalls wieder geöffnet, hier konnte man sich über die jeweiligen Kund:innen-Hotlines oder direkt vor Ort einen Termin holen. Die maximale Kund:innenanzahl wird dabei über eine digitale Einlasskontrolle geregelt: „Mittels KI-gesteuerter Sensortechnik wird in Echtzeit die Anzahl der Personen erfasst, die den Markt betreten und verlassen. Auf dieser Grundlage zeigt ein Display am Markteingang an, wie viele Kunden den Markt noch betreten dürfen und steuert die Zutrittserlaubnis mit farblichen Anzeigen nach dem Ampelprinzip“, hieß es in einer Presseerklärung von Media Markt Saturn Deutschland.

Gute Nachfrage bei Tattoo-Studio

Neben dem Einzelhandel durften auch sogenannte körpernahe Dienstleistungen wieder öffnen. Das Tattoo-Studio Ostgut in Babelsberg nutzte die Chance, bedient aber pro Tag nur eine Kundin oder einen Kunden ohne Begleitung. Dabei geht es um größere Tattoo- oder Piercing-Arbeiten. Für die nächsten Tage sei man gut ausgebucht, so ein Ostgut-Mitarbeiter: : „Ich war verwundert, wie groß der Bedarf ist, das Telefon stand nicht mehr still am Wochenende.“

Im Stern-Center war noch kein verstärkter Andrang zu spüren: „Wir haben eine höhere Anzahl Berliner Kennzeichen registriert aber der große Ansturm ist ausgeblieben“, sagte Center-Manager Frank Kosterka. „Wir hatten extra mehr Parkhauseinweiser abgestellt, aber das war nicht wirklich notwendig.“ Bislang haben etwa 75 Prozent der Läden im Stern-Center geöffnet, zwei der größten – Peek & Cloppenburg und TK Maxx – gehören noch nicht dazu, sollen aber im Laufe der Woche folgen, ebenso wie eine Übersicht auf der Webseite des Stern-Centers, welche Shops schon geöffnet haben. Jedes Unternehmen regele die Terminvergabe unterschiedlich, so Kosterka, entweder per Telefon oder Online-Buchungssystem. Viele seien verunsichert, ob man sich nun auch bei Real oder der Apotheke einen Termin holen müsse, sagte Kosterka: „Das ist nicht nötig: Alles, was vorher schon auf hatte, kann ganz normal besucht werden.“

Im Hornbach-Baumarkt bei Marquardt hat man sich dazu entschieden, die 40 Quadratmeter-Regelung nicht voll auszureizen: „Wir lassen rund 150 Kunden in den Markt, obwohl wir mit unserer Verkaufsfläche vier Mal so viele hereinlassen könnten“, sagte Baumarkt-Leiter Mirko Tanneberger. Man wolle Gedränge und Staus vermeiden. Das Besucher:innen-Aufkommen am Montag sei normal gewesen, auch aus Berlin seien nicht mehr gekommen als gewöhnlich, so Tanneberger.

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