zum Hauptinhalt
Das städtische Bergmann-Klinikum hat sich auf Personalausfälle in der Omikron-Welle vorbereitet.

© Ottmar Winter

Update

Corona-Lage in Potsdam: Steigende Krankenstände seit drei Wochen

Wegen der Omikron-Welle ist die Personallage im Bergmann-Klinikum angespannt, in der übrigen kritischen Infrastruktur gut. Viele Fall-Nachmeldungen sorgen für unsichere Zahlen.

Potsdam - In der Omikron-Welle verzeichnet das städtische Bergmann-Klinikum seit drei Wochen steigende Krankenstände. Es gebe sowohl eine Zunahme von Mitarbeitenden, die sich mit der Omikron-Variante infiziert haben, als auch Mitarbeitenden in Kontaktquarantäne, erklärte eine Klinikumssprecherin am Dienstag auf PNN-Anfrage. Die Ausfälle verteilten sich über alle Bereiche. Hans-Ulrich Schmidt, der Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums, sagte: „Die Lage ist aktuell angespannt, doch wir sehen, dass unsere Ausfallkonzepte greifen.“ Dies verlange den Mitarbeitenden aber eine hohe Flexibilität ab, betonte er: „Dafür danken wir allen Mitarbeitenden.“ Das Klinikum profitiere auch von der Verkürzung der Isolationszeiten, denn so könnten die Teams schnell wieder verstärkt werden, hieß es.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Potsdam und Brandenburg live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die sie hier für Apple und  Android-Geräte herunterladen können.]

Am Klinikum sei bereits für die früheren Wellen ein interner Pool an Mitarbeitenden gebildet worden, die bei Bedarf in die Pflege wechseln könnten, erklärte Klinikumschef Schmidt. Es handelt sich um Mitarbeitende, die früher in der Pflege gearbeitet haben, aber mittlerweile im administrativen Bereich tätig sind. Außerdem würden Mitarbeitende anderer Bereiche „auf den Covid-Stationen trainiert, um im sogenannten Tandem-Konzept insbesondere auf den Covid-Intensivstationen zu helfen, sollte hier Personal ausfallen“, erläuterte Schmidt. Dabei geht es um Mitarbeitende von den Stationen, die auf Grund der reduzierten planbaren Eingriffe geschlossen werden mussten.

In anderen Bereichen der kritischen Infrastruktur bewertet die Stadt die Lage trotz der hohen Inzidenzwerte als gut: „Die alltäglichen, lebensnotwendigen Leistungen wie Wasser, Strom, Rettungsdienst oder der öffentliche Nahverkehr sind weiterhin gesichert, derzeit können alle Angebote aufrechterhalten werden.“ In der Stadtverwaltung fehlt gut jeder achte Mitarbeitende (12,8 Prozent), bei der Feuerwehr sind es 13,2 Prozent, wie ein Stadtsprecher sagte. Experten hatten davor gewarnt, dass Omikron wegen hoher Infektionszahlen zu Problemen in wichtigen Bereichen führen könnte.

Inzidenz nähert sich 2000er-Marke

Potsdams Sieben-Tage-Inzidenz nähert sich unterdessen der 2000er-Marke. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) verzeichnet die Landeshauptstadt am Mittwoch 1956,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Die bisher höchste Inzidenz wurde laut RKI am 27. Januar (2034,5) erreicht.

Am Vortag lag die Inzidenz noch bei 1517,7. Allerdings kommt es derzeit wie berichtet zu großen Unschärfen bei den Zahlen. So hat das Robert Koch-Institut (RKI) für Sonntag und Montag, als die Stadt keine Neuinfektionen vermeldete, die zunächst angegebene Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag um 177 Punkte nach oben korrigiert auf 1809,9. Die fehlenden Infektionen wurden nun nachgemeldet. Daher wurde am Mittwoch der Rekordanstieg von 1511 Ansteckungen verzeichnet.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Als Grund für die ausgebliebenen Meldungen nannte die Stadt Software-Probleme. Wie berichtet hatte das Rathaus am Montag eingeräumt, dass wegen des dynamischen Infektionsgeschehens nicht mehr alle Fälle tagesaktuell bearbeitet werden könnten. Als weiteren Grund für die hohen Inzidenz-Korrekturen hatte die Stadt auf teils lange Wartezeiten auf Laborergebnisse verwiesen. Auf diese Probleme wies auch das Gesundheitsministerium auf PNN-Anfrage hin.

Zahl der Covid-Patient:innen leicht gestiegen

Die Zahl der Covid-Patient:innen ist am Dienstag leicht gestiegen auf 55, das sind sechs mehr als vor einer Woche. Vier davon benötigen eine Intensivversorgung – vor einer Woche waren es noch acht.

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) konnte am Dienstag seine häusliche Isolation beenden. Wie ein Stadtsprecher den PNN sagte, wurde er am Morgen negativ getestet: „Der Oberbürgermeister ist genesen und nicht mehr in Quarantäne.“ Wie berichtet war Schubert am vergangenen Mittwoch positiv getestet worden. Zuvor hatte es einen Infektionsfall im persönlichen Umfeld gegeben.

Zur Startseite