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Das Bergmann-Klinikum setzt auf ein bewährtes Konzept.

© Ottmar Winter

Corona-Lage in Potsdam: Infektionszahlen weiter auf hohem Niveau

Kinder und Jugendliche sind am stärksten betroffen. Die Lage am Bergmann-Klinikum ist stabil, die dortigen Laborkapazitäten werden ausgebaut.

Potsdam - Das Corona-Infektionsgeschehen in Potsdam bleibt auf hohem Niveau. Die Stadt vermeldete am Freitag 521 Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz wurde mit 1955,9 angegeben. Wie berichtet kommt es bei diesen Zahlen aktuell zu großen Unschärfen. Grund sind unter anderem zunehmend lange Wartezeiten auf Laborergebnisse sowie Software-Probleme im Rathaus.

Nach wie vor am stärksten betroffen sind Potsdams Kinder und Jugendliche. Die Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen kommt laut der am gestrigen Donnerstag vom Landesgesundheitsministerium veröffentlichten detaillierten Auswertung auf eine Sieben-Tage-Inzidenz von 4876, dort sind aktuell also fast fünf Prozent aller Kinder infiziert. Bei den Zehn- bis 14-Jährigen liegt dieser Wert bei 4475, bei den 15- bis 19-Jährigen bei 3015.

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Zahl der Patienten leicht zurückgegangen

Die Zahl der Covid-Patient:innen in Potsdam ist im Vergleich zur Vorwoche leicht zurückgegangen auf 58, die Zahl der Covid-Intensivpatient:innen liegt stabil bei sechs. Beim städtischen Bergmann-Klinikum sieht man derzeit „eine relativ stabile Situation“, wie eine Sprecherin auf PNN-Anfrage mitteilte.

Unter den Omikron-Patient:innen am Bergmann-Klinikum erscheinen die Geimpften häufig weniger krank – sie bildeten seltener eine schwere Lungenentzündung aus, erklärte der Oberarzt und Infektiologe Tillmann Schumacher: „Auch die plötzlichen und schweren Krankheitsverläufe mit respiratorischem Versagen sind unter geimpften Omikron-Patienten deutlich seltener.“ 

Oberarzt und Infektiologe Tillmann Schumacher.
Oberarzt und Infektiologe Tillmann Schumacher.

© Andreas Klaer

Die Omikron-Variante sei leichter übertragbar, so der Mediziner: „Klinisch besteht der Eindruck, dass es fast so kontagiös ist wie Windpocken oder Masern.“ Außerdem sei bei Omikron die Inkubationszeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch von Symptomen kürzer, worin Schumacher eine zusätzliche Erklärung für den raschen Anstieg der Fallzahlen sieht.

Das Bergmann-Klinikum hält aktuell den Angaben zufolge 28 Betten für die Covid-Normalversorgung auf der Station E2 bereit sowie weitere 23 Betten auf der sogenannten Covid-Abklärungsstation. Für die Intensivversorgung von Covid-Patient:innen gibt es einen separaten Bereich mit derzeit 14 Betten.

Rund 9000 PCR-Tests pro Woche

Für die Arbeit am Klinikum mache es keinen Unterschied, ob Patient:innen „mit“ oder „wegen“ Corona behandelt werden, erklärte Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt. Man halte an dem in den Wellen zwei bis vier erprobten Konzept fest: „Wir sehen diese Strukturen und unser ‚atmendes System‘ aktuell als das passende Modell in der Covid-Versorgung für Potsdam – sowohl im Hinblick auf die Patientensicherheit als auch zum Schutz unserer Mitarbeitenden.“

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Die steigenden Infektionszahlen sorgen bereits seit Dezember auch für mehr Nachfrage im klinikeigenen Labor, sagt Evangelos Tsekos, der Geschäftsführer der Diagnostik Ernst von Bergmann GmbH. Man habe beim Labor deshalb „personell und materiell nachgesteuert“. Aktuell würden Kapazitäten von gut 9000 PCR-Tests pro Woche benötigt. Das könne auch bereitgestellt werden. In der vergangenen Woche wurden den Angaben zufolge 9500 PCR-Tests im Labor ausgewertet, in der Woche davor sogar 9700 Tests.

Nach wie vor werden alle positiven Proben zunächst per Mutations-PCR auf verschiedene Varianten untersucht. Bei fünf Prozent aller Positivproben werde eine Vollgenomsequenzierung durchgeführt – diese gibt ausführlich Aufschluss über Mutationen am Virus. Die Auswahl erfolge dabei nach den gesetzlichen Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) und zusätzlich in Abstimmung mit dem Potsdamer Gesundheitsamt, teilte eine Klinikumssprecherin mit. 

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