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Im Bergmann-Klinikum wurden 24 Fälle der britischen Mutation B.1.1.7 festgestellt.

© Andreas Klaer

Corona-Lage in Potsdam am Dienstag: Klinikumlabor stellt 24 Fälle von B 1.1.7 fest

Es handelt sich um die bislang höchste Zahl an identifizierten Mutationen in Potsdam. Acht Fälle wurden innerhalb des Bergmann-Klinikums festgestellt.

Potsdam - In den 24 Stunden von Montag- bis Dienstagabend hat das Potsdamer Klinikum „Ernst von Bergmann“ bei Voruntersuchungen von positiven Corona-Tests 24 Fälle der britischen Mutation B.1.1.7 festgestellt. Das teilte das Klinikum am Dienstagabend mit.

Acht der Fälle wurden demnach bei Patienten des Klinikums identifiziert; zwei von ihnen seien bereits auf der Covid-Station behandelt worden, sechs weitere befinden sich nach Angaben einer Klinikumsprecherin in den Klinikbereichen Neurochirurgie und Neurologie. Für die Neurologie sei ein Aufnahmestopp ausgesprochen worden - dies heiße jedoch nicht, dass das Klinikum keine neurologischen Notfälle aufnehme. Die Patientenversorgung sei weiterhin gewährleistet, betonte die Sprecherin. 

Maßnahmen zur Bewältigung des Infektionsgeschehens eingeleitet

Ob die acht Fälle innerhalb des Klinikums miteinander zusammenhängen, es sich also um einen größeren Ausbruch der Mutanten handelt, ist laut Klinikum bislang unklar. Man erhoffe sich von den Sequenzierungen der Virus-Genome, die im Labor im Bielefeld stattfinden, nähere Erkenntnisse über epidemiologische Zusammenhänge, so die Sprecherin. Ergebnisse sollen in den nächsten 48 Stunden vorliegen. Erst mit einer Genom-Sequenzierung gilt eine Infektion mit einer Mutation des Coronavirus als nachgewiesen.

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16 der positiv auf B.1.1.7 untersuchten Positiv-Tests kommen nach Angaben des Klinikums von „anderen Partnern“, also Institutionen, Unternehmen, Privatpersonen oder Behörden, die im Labor des Klinikums Corona-Tests durchführen lassen. Welche dies sind, wollte das Klinikum mit Rücksicht auf die Auftraggeber nicht publik machen. 

Die Zahl von 24 Mutationen ist die höchste bislang identifizierte in Potsdam. Um die Verbreitung der Virusmutation im Klinikum einzudämmen, habe das spezialisierte Mutations-Team jeweils eine Einzelfallanalyse durchgeführt. Zudem seien „dezidierte Maßnahmen zur Bewältigung des Infektionsgeschehens“ mit dem Gesundheitsamt abgestimmt und eingeleitet worden.

Inzidenz in Potsdam leicht gestiegen

Die Corona-Zahlen in Potsdam steigen insgesamt wieder leicht an. Dienstagmorgen meldete das Gesundheitsamt elf Neuinfektionen - das bedeutet eine Sieben-Tage-Inzidenz von 33,3. Am Montag lag dieser Wert noch bei 31,6, vor einer Woche bei 29,4. Auch in den Krankenhäusern gibt es wieder mehr Fälle: Die Zahl der Corona-Patienten stieg um sieben auf 37 an. Elf Personen werden auf den Intensivstationen behandelt. Bisher haben sich 5129 Menschen aus der Landeshauptstadt mit dem Virus infiziert, 3870 gelten als genesen. 311 Personen befinden sich in Quarantäne (+ 2). Nach einem weiteren Todesfall starben im Zusammenhang mit dem Virus bisher 222 Potsdamer:innen.

Derweil begrüßte Potsdams Familiendezernentin Noosha Aubel (parteilos) die bundesweit geplante Änderung der Impfordnung, dass Erzieher- und Grundschullehrer:innen eher geimpft werden können. Das sei ein ganz wichtiger Schritt aus Sicht der Stadt, teilte sie via Twitter mit. Aubel hatte sich dafür stark gemacht, dass Potsdam seine Kita wieder öffnet - mit Hilfe einer bundesweit beachteten Schnellteststrategie. (mit epd)

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