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"Coal & Boat": Hunderte demonstrieren in Potsdam für schnellen Kohleausstieg

Auf der Straße und auf dem Wasser haben am Sonntag in Potsdam Hunderte für einen schnellen Kohleausstieg demonstriert.

Potsdam - Zwei Wochen vor der brandenburgischen Landtagswahl am 1. September 2019 haben am Sonntag hunderte Menschen für einen zügigen Kohleausstieg demonstriert. Die Demonstration fand auf der Straße und auf dem Wasser statt. Zeitgleich mit den rund 700 Menschen auf der Straße setzte sich um kurz nach 14 Uhr ein Bootskorso an der Neustädter Havelbucht in Bewegung. Auf mehr als 100 Booten forderten rund 350 Menschen den Kohleausstieg bis spätestens 2030.

"Wir gehen heute als breites zivilgesellschaftliches Bündnis für Klimaneutralität in Brandenburg und Berlin auf die Straße und aufs Wasser. Wir brauchen dafür einen konsequenten Ausbau der Erneuerbaren Energien in beiden Bundesländern und von der neuen brandenburgischen Landesregierung fordern wir endlich ein entschlossenes Handeln in Sachen Kohleausstieg. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der klimaschädlichen Wärmeerzeugung wird nur gemeinsam gelingen“, sagte Eric Häublein vom "Bündnis Kohleausstieg Berlin".

An der Demonstration nahmen neben vielen Brandenburger und Berliner Umweltinitiativen auch Schülerinnen und Schüler der Initiative "Fridays for Future Potsdam" teil. Darunter war auch Jaro Abraham: "Die Lausitzer Braunkohle heizt mit ihren riesigen CO₂-Emissionen das Klima auf. Die Kohlekraftwerke in der Lausitz und die dazu gehörenden Braunkohletagebaue müssen bis spätestens 2030 stillgelegt werden, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Wir müssen jetzt handeln, um das Klima auf unserer Erde nicht zum Kentern zu bringen", sagte er.

In Berlin fand die „Coal & Boat“ bereits in den vergangenen drei Jahren statt. Dieses Jahr hatten die Organisatoren sich entschlossen, die Demonstration im Vorfeld der Brandenburger Landtagswahl in Potsdam stattfinden zu lassen.

Das Bundeskabinett hatte im Mai Eckpunkte für den Kohleausstieg beschlossen: Für den Strukturwandel in der Lausitz, im Mitteldeutschen und im Rheinischen Revier sollen über die nächsten zwei Jahrzehnte insgesamt bis zu 40 Milliarden Euro vom Bund in die Länder fließen. Eine Regierungskommission hatte sich auf ein Konzept für einen Kohleausstieg bis 2038 geeinigt, die Regierung will dieses nun umsetzen. In den Regionen hängen noch Tausende Jobs an der Kohle. (mit dpa)

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