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Feierlich: Ministerin Münch übergab die Tafel an die Hoffbauer-Stiftung.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Clara Hoffbauer geehrt

Erste „Frauenorte“ Gedenktafel in Potsdam enthüllt

Von Eva Schmid

Hermannswerder - „Die Tafel für Clara Hoffbauer nimmt heute feierlich – ein Mann entgegen“, so die einleitenden Worte des Vorstandsvorsitzenden der Hoffbauer-Stiftung, Frank Hohn. Doch gleich im zweiten Satz würdigte er gestern die Stiftungsgründerin als „ungewöhnliche Frau, die sich für Bildung und Erziehung engagierte und mit ihrer Stiftung den Zugang junger Frauen zur Hochschule ermöglichte“.

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) übergab gestern der Hoffbauer-Stiftung eine Tafel des Projekts „Frauenorte im Land Brandenburg“, mit der zum ersten Mal eine Frau aus Potsdam, Clara Hoffbauer geehrt wird. „Sie kann für uns nur ein Vorbild sein, denn sie hat gezeigt, dass die beste Vorsorge gegen Armut eine Ausbildung ist“, so Münch in ihrer Laudatio. Clara Hoffbauer solle auch noch heute die jungen Menschen inspirieren, wünschte sich die Ministerin. Vor dem Verwaltungsgebäude der Stiftung wird die Tafel im nächsten Sommer aufgestellt.

„Über das Wirken historischer Männer wissen wir sehr viel, über Frauen dagegen wenig“, beschrieb Sabina Scheurer (Bündnis ’90/Die Grünen), Sprecherin des Frauenpolitischen Rates im Land Brandenburg die Intention für das Projekt „Frauenorte“. Mit den sechs bereits vergebenen Ehrentafeln soll auf das bürgerschaftliche Engagement bekannter und unbekannter Frauen aus dem Land Brandenburg hingewiesen und diese vor dem kollektiven Vergessen bewahrt werden. Die „Frauenorte“ sind eines von 40 Projekten, die im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2010 „Mut und Anmut. Frauen in Brandenburg und Preußen“ gefördert werden.

Die Idee zu den „Frauenorten“ komme ursprünglich aus dem benachbarten Bundesland Sachsen-Anhalt, so Scheurer weiter. Dort habe es sich gezeigt, dass die ausgezeichneten Orte, „die sich wie ein roter Faden durch das Land ziehen, nicht nur historische, sondern auch touristische Auswirkungen haben“. Weitere acht Auszeichnungen werden in der ersten Jahreshälfte 2011 vergeben. Anfang Juni wird das Engagement von Johanna Just mit einer Tafel an der Berliner Straße geehrt. Sie war Gründerin und Direktorin der Staatlichen Handels- und Gewerbeschule für Mädchen in Potsdam. Heute ist die Einrichtung ein Oberstufenzentrum, das Justs Namen trägt.Eva Schmid

Der Frauenpolitische Rat im Land Brandenburg nimmt auf Anfrage weitere Ideen für Frauenorte auf. Das Anmeldeformular ist unter www.frauenrat-brandenburg.de/seiten/aktuell.htm abrufbar.

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