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Landeshauptstadt: Chronik zu fünfzig Jahre „PWG 1956“ 3976 Wohnungen im Genossenschafts-Bestand

Etwas verspätet, doch nicht zu spät, ist jetzt die Festschrift „50 Jahre Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 e.G.

Etwas verspätet, doch nicht zu spät, ist jetzt die Festschrift „50 Jahre Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 e.G.“ erschienen. Unter der Redaktion von Detlef Harms ist auf reichlich hundert Seiten nicht nur eine Chronik der PWG 1956 entstanden, sondern eine Art Spiegel der Wohnungspolitik im Potsdam der letzten 50 Jahre. Zusammen mit ähnlichen Publikationen der anderen großen Wohnungsunternehmen liegt damit ein geschlossenes Bild des Wohnungsbaus des letzten halben Jahrhunderts vor.

Angefangen hatte es bei der PWG mit dem 18. April 1956, als die Genossenschaft unter dem Namen „Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft (AWG) des VEB Bau-Union Potsdam“ unter der Nummer 13 ins Genossenschaftsregister beim Rat der Stadt eingetragen wurde. Die ersten 18 Wohnungen entstanden in der Kantstraße 22 bis 24. Das aktuelle Bild des ersten Genossenschaftsgebäudes zeigt, dass dessen Architektur noch heute den Ansprüchen gerecht wird. Über den steinigen Weg zu einer Wohnung damals heißt es: „Bei 385, 430 beziehungsweise 460 Aufbaustunden, die jedes Mitglied als manuelle Arbeitsleistung ... einzubringen hatte, war die Belastung für den Einzelnen gewaltig. Hinzu kamen die Geschäftsanteile: 1800 DM für eine 2-Raum-Wohnung, 2100 DM für eine 2 ½-Raum-Wohnung.“ Viel Geld, denn ein junger Bauingenieur habe damals nur etwa 380 DM monatlich verdient.

Seit 1958 bis zur Wende hieß die Genossenschaft dann „Fortschritt“, nachdem sie sich mit der AWG „Einheit“ des Instituts für Landtechnik Bornim vereinigt hatte. Nun ging die Entwicklung schnell aufwärts. Ende 1960 hatte die AWG „Fortschritt“ bereits 1100 Mitglieder und 274 bezogene Wohnungen. Zu letzteren gehörten die Wohnblöcke in der Behlert- und Charlottenstraße sowie in der Französischen Straße. Die Festschrift enthält ein Farbfoto der Französischen Straße, die damals Joliot-Curie-Straße hieß, welches die völlige Kriegszerstörung dieses Quartiers eindrucksvoll zeigt. Bis in die jüngste Zeit hat das seit 1990 unter dem Namen „Potsdamer Wohnungsgenossenschaft (PWG) 1956“ firmierende Unternehmen an diesem zentralen Platz gebaut und mit den 147 Wohnungen des Französischen Quartiers gleichsam den Schlusspunkt unter den sozialen Wohnungsbau in Potsdam gesetzt.

Heute gehören 3976 Wohnungen zum Genossenschafts-Bestand. 4780 Mitglieder haben Genossenschaftsanteile in Höhe von 8,6 Millionen Euro eingezahlt. Leerstand von Wohnungen gibt es praktisch nicht, vielmehr Wartelisten wie einst. Und wenn etwas zu modernisieren ist, kann das Unternehmen auf die Rücklagen ihrer seit fünf Jahren bestehenden eigenen Spareinrichtung zurückgreifen und muss sich nicht bei anderen Banken verschulden.

Die Festschrift will, wie kann es anders sein, die PWG 1956 so darstellen, wie sie sich selbst gerne sieht: geschäftlich gesund, sozial engagiert und der Gemeinschaft ihrer Mitglieder verpflichtet. Vielleicht nicht hundertprozentig, doch zu einem erheblichen Teil, hat die Genossenschaft augenscheinlich diesen Anspruch in den über fünfzig Jahren ihres Bestehens durchhalten können. G.S.

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