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Versöhnungsort. Das Sommerhaus der Alexanders in Groß Glienicke.

© S. Gabsch

Chipperfield unterstützt Alexanderhaus: Architektenbüro plant Seminaranlage

Das Alexanderhaus in Groß Glienicke bekommt Verstärkung: Nebenan will das Büro David Chipperfield Architects ein Seminargebäude errichten.

Potsdam - Prominente Mitstreiter für das Projekt Alexanderhaus: Das international renommierte Büro David Chipperfield Architects und Arup-Ingenieure unterstützen das Projekt in Groß Glienicke. Das Berliner Büro von David Chipperfield hat einen Masterplan für das neue Seminargebäude entwickelt, teilten die Projektbeteiligten am Mittwoch gemeinsam mit. Das neue Seminargebäude mit Platz für bis zu 70 Tagesgäste und 40 Betten soll demnach auf dem nördlichen, dem Gutspark zugewandten Teil des Grundstücks als reiner Holzbau errichtet werden. Bis zum zweiten Quartal 2018 soll die Konzeptplanung abgeschlossen sein.

Das weltweit in 40 Ländern tätige Büro Arup übernimmt die Planung für das Tragwerk, die technische Gebäudeausrüstung, den Brandschutz und die Bauphysik, hieß es weiter. Im Mittelpunkt sollen ökologisch nachhaltige Lösungen stehen. Das Seminar- und Gästehaus soll sich in Form zweier langgestreckter niedriger Riegel in Maßstab und Typologie dem Seegrundstück anpassen. Die Neubauten ergänzten und erweiterten das historische Sommerhaus aus den 1920er-Jahren.

Interkultureller und interkonfessioneller Dialog

Thomas Harding, der Präsident des Vereins Alexander Haus und Nachfahre der Erbauer, begrüßte das Engagement von Chipperfield und Arup. „In Zeiten globaler Ungewissheit und Intoleranz wollen wir ein Weltklasse-Projekt schaffen, das Lehren aus der Geschichte zieht und den Dialog nutzt, um unterschiedliche Menschen zu vereinen“, so Harding. Martin Reichert vom Berliner Büro von David Chipperfield zeigte sich „stolz, mit unserer Arbeit einen kleinen Beitrag zu diesem Leuchtturmprojekt leisten zu dürfen“. Mit dem Seminargebäude stelle sich das Alexanderhaus einem brennenden Thema der Gegenwart, dem interkulturellen und interkonfessionellen Dialog.

Das Gelände am Groß Glienicker See, das der Verein Alexander Haus von der Stadt Potsdam pachtet, soll wie berichtet zum Ort der Erinnerung an die deutsch-jüdische Geschichte werden. Auch Projekte zur Begegnung von Jugendlichen unterschiedlicher Kulturen und Religionen sind geplant. Das Alexanderhaus wurde bislang unter anderem vom Bund, dem Land Brandenburg, der Stadt Potsdam und der Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft finanziell gefördert.

Gebaut wurde das Haus als Sommerdomizil für die Familie des Berliner Arztes Alfred Alexander. Die Familie floh 1936 vor den Nazis nach England. Seit einigen Jahres engagieren sich Anwohner in Groß Glienicke gemeinsam mit den in England lebenden Nachfahren der Familie Alexander für das Gebäude, es fanden beispielsweise Aufräumaktionen und Begegnungsnachmittage statt.

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