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Landeshauptstadt: Chemie studieren für einen Tag

Universität Potsdam wirbt mit Schnupperkurs um künftige Studenten

Marius Nietschmann und sein Klassenkamerad Maurice Aless warten schon gespannt. Die beiden 18- und 17-Jährigen vom Gymnasium in Velten (Oberhavel) stehen vor der Tür des Hörsaals. Die Universität Potsdam hat die Schüler zu einem Schnuppertag in ihr Institut für Chemie auf dem Uni-Campus in Golm eingeladen. Unter dem Motto „Ein Eintagsstudium Chemie“ sollen sie einen Einblick in den Lehrbetrieb der Hochschule bekommen. Insgesamt zwölf Schüler aus verschiedenen Schulen Brandenburgs haben sich angemeldet.

Das Angebot ist Teil einer Veranstaltungsreihe und soll Schüler der 11. bis 13. Klassen für ein späteres Studium in Potsdam begeistern. Seit Oktober 2016 findet das Eintagsstudium Chemie halbjährlich statt. Drei Veranstaltungen gab es schon, eine vierte ist geplant. Die ersten beiden drehten sich um „Die Jahrhundert-Entdeckung: Laser revolutionieren unsere Welt“ und „Vom Schaden und Nutzen reaktiver Radikale in lebenden Organismen“. Am 22. Februar 2018 soll es um „Nanomaterialien für Solarzellen, Knochenersatz und Abwasserreinigung“ gehen.

An diesem Tag lautet das Thema „Kunststoffe – Fluch oder Segen?“ Doch zuerst steht viel Theorie auf dem Plan, später dürfen die Schüler auch im Labor praktisch tätig sein. Nachgegangen wird etwa der Frage, warum in der Industrie fast ausschließlich Plastik statt abbaubaren Rohstoffen verwendet wird. Aber auch auf die Vorteile von Kunststoffen wird eingegangen. Außerdem erfahren die Teilnehmer, wie ein Chemiestudium aufgebaut ist und ob man auch für eine gewisse Zeit im Ausland studieren kann.

Nur maximal 20 Schüler sind für das Tagesstudium vorgesehen. „Damit wir wirklich nur Chemie-Interessierte dabei haben, sind nur Individualanmeldungen möglich“, sagt Diplom-Chemiker Andreas Koch. Zusammen mit Helmut Schlaad, ebenfalls Diplom-Chemiker, leitet er das heutige Teststudium.

Bei Marius und Maurice allerdings müssen Koch und Schlaad keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Die beiden sind sich sicher: Sie wollen später auch beruflich im Bereich Chemie tätig sein. Maurice möchte Chemie-Lehramt studieren und Marius möchte Mathe und Chemie in Deutschland studieren, später in den USA lehren.

Sabine Heinrici vom Potsdamer Weinberg-Gymnasium ist sich dagegen noch nicht so sicher. Allerdings sei Chemie in der Schule das einzige Fach, das ihr Spaß mache, sagt die 16-Jährige. „In meiner Familie sind viele Pharmazeuten und ich fand es immer spannend, irgendwelche Medikamente zu mischen.“ Sie würde, wenn sie Chemie studiert, gerne auch im Ausland studieren. „Da die Fachsprache der Chemie Englisch ist, ist das möglich“, so Koch. Anmeldungen für die kommende Veranstaltung sind demnächst im Internet möglich.Jule Weber

Jule Weber

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