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Wenn es nach den Stadtverordneten in Potsdam geht, bleibt Lenin auf dem Sockel.

© C.-D. Steyer

CDU-Vorstoß im Rathaus scheitert: Lenin bleibt Denkmal: Potsdam verteidigt Kommunisten-Ikone

Der Vorstoß der Union im Stadtparlament Potsdam scheitert: Bei Denkmälern für absolutistische Preußenkönige lege die CDU andere Maßstäbe als bei Lenin an, sagt Michél Berlin von der Linken.

Potsdam - Zwar ist eine Bronzestatue Lenins von ihrem früheren Platz in der Hegelallee schon vor rund 13 Jahren verschwunden. Doch bleibt die Figur des umstrittenen Revolutionärs zumindest weiter auf der Denkmalliste des Landes: Denn die Stadtverordneten haben am Mittwochabend mit deutlicher Mehrheit einen CDU/ANW-Vorstoß abgelehnt, für die Lenin-Statue beim Landesdenkmalamt die Aberkennung des Denkmal-Status zu beantragen. Nur die Fraktion Bürgerbündnis/ FDP und die Potsdamer Demokraten unterstützten die Initiative. 

Vorausgegangen war am Mittwoch – 24 Stunden nach dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution unter Führung von Lenin – eine kurze Debatte, in der CDU-Fraktionschef Matthias Finken das umstrittene Wirken des russischen Kommunistenführers kritisierte. An eine historische Persönlichkeit, die Zwangsarbeit und die Todesstrafe befürwortet habe, sollte nicht prominent erinnert werden, so Finkens Argument: „So ein Mensch gehört nicht auf den Sockel eines Denkmals.“

Michél Berlin: CDU legt für Denkmäler absolutistischer Preußenkönige andere Maßstäbe an

Dagegen gab Grünen-Fraktionschef Peter Schüler zu bedenken, dass die Stadt nur an das Landesdenkmalamt appellieren könne – mehr aber auch nicht. Michél Berlin von den Linken kritisierte, bei Denkmälern für absolutistische Preußenkönige lege die CDU andere Maßstäbe als bei Lenin an. 

Im Sommer war das Rätsel um den Verbleib der Statue gelöst worden: Sie steht in einem Garten bei Oldenburg (Niedersachsen), den der Vater des in Potsdam tätigen Investors Dirk Onnen nutzt. Onnen hatte kurz nach der Jahrtausendwende das Grundstück mit der Statue in der Hegelallee 25 gekauft und die Figur 2004 abgebaut, um sie vor Vandalismus zu schützen. Allerdings hatte Onnen auch erklärt, er werde diePlastik des Revolutionsführers ab 2019 als Dauerleihgabe für das Potsdam Museum zur Verfügung stellen.

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