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Landeshauptstadt: Butt-Autor zu Gast beim „Butt“

Potsdamer Restaurant feiert 10-jähriges Jubiläum

„Der Butt“ hat durch Günther Grass weltweite literarische Berühmtheit erlangt. Um eher bodenständigen Ruhm bemühen sich dagegen zwei Potsdamer Gastronomen. 2001 eröffneten Kerstin und Alexander Wendland in der Gutenberg-/ Ecke Jägerstraße ihr Restaurant „Der Butt“. Und da sie seit zehn Jahren dem Edelfisch alle Ehre erweisen, hat auch der Butt-Autor schon dort gespeist.

„Wir wollten ein eigenes kleines schnuckliges Restaurant haben“, sagt Kerstin Wendland, die als Restaurantfachfrau die besten Voraussetzungen mitbrachte. Ihr Mann Alexander hat sich stattdessen als Koch, Küchenmeister und stellvertretender Küchenchef in Wannsee die Sporen verdient. Der Potsdamer Butt erfreut sich bei Einheimischen wie Touristen großer Beliebtheit. Auch Prominente kommen: Neben Grass waren schon Elke Heidenreich, August Zirner und Rolf Hoppe, Veronika Fischer oder Anette Schavan zu Gast. An der Ausstattung des Restaurants hat sich in den zehn Jahren des Bestehens nicht viel verändert. Es ist bei den 34 Plätzen, dem freundlichen Orange der Wände und den schlichten Holzstühlen geblieben. Wer gern draußen sitzt, muss leider den schmalen Bürgersteig mit den Passanten teilen. „Natürlich kommen immer wieder neue Feinheiten hinzu“, meint Kerstin Wendland. Die Wendlands werden von drei Mitarbeitern unterstützt, zu denen auch Kellner Martin Kühne gehört. Er ist seit zehn Jahren mit dabei und schon so etwas wie des Buttes Sohn. Die beiden Wendland-Töchter haben dagegen völlig andere Berufsrichtungen eingeschlagen.

Der Gast kann sicher sein, dass nur Frisches auf den Tisch kommt. Der Kontakt zu Potsdams Fischer Mario Weber und zu anderen Lieferanten aus dem Umland wurde mit den Jahren immer intensiver. Zander, Aal und Karpfen liefert Weber täglich frei Haus und auch die Meeresfische kommen direkt aus Sassnitz. Im Frühjahr ist das Filet vom roten Knurrhahn auf Beelitzer Spargelragout der Hit. Wer es ganz edel liebt, der kann sich Hummer zubereiten lassen. Für Fisch-Mäkler gibt es aber auch Fleischiges. Besonders stolz ist Alexander Wendland auf seine Bouillabaisse, die bei den Franzosen einst eine Resteverwertungssuppe war, sich aber längst zur Delikatesse gemausert hat. Wendlands Bouillabaisse gilt als die beste der Region. In der Zeitschrift „Feinschmecker“ wurde der Butt als eines der besten Fischrestaurants in Deutschland bezeichnet.

Wer sich an all der frischen Kost labt, bekommt gleich noch etwas Geschichte mitgeliefert. Das Haus wurde 1788 erbaut und ersetzte ein altes Fachwerkhaus. Seit 1842 wurde es als Schankwirtschaft betrieben. In der DDR verkam es wie viele andere Häuser der Innenstadt auch, so dass zur Wende nur noch die Umfassungsmauern standen. 2000 baute es die Kölner Bauconsult wieder auf. Hella Dittfeld

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