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Bisher ist die Glienicker Brücke als Sammelpunkt gefragt.

© Thilo Rückeis

Bustourismus-Konzept vorgelegt: Ein neues Terminal für Kaffeefahrten

Keine verstopften Parkplätze: Eine Analyse zum Bustourismus in Potsdam schlägt ein neues Modell für den Bassinplatz vor. Auch der Bereich um die Glienicker Brücke soll profitieren.

Potsdam - Nach der Corona-Pandemie werden wieder mehr Besucher in Potsdam erwartet – darunter auch Bustouristen. Damit aber dann die Innenstadtparkplätze nicht verstopfen, soll der jetzt schon für Reisebusse verwendete Teil des Bassinplatzes perspektivisch zum Terminal umgebaut werden. Hier sollen Fahrgäste zwar aus- und einsteigen können, die Busse dann aber an anderer Stelle geparkt werden. Die Touristen wiederum sollen dann möglichst den öffentlichen Nahverkehr nutzen.

„Verkehrliche Überbelastung“ vermeiden

Dieses Modell schlägt eine neue Untersuchung zum Bustourismus vor, die das Rathaus jetzt den Stadtverordneten vorgelegt hat. Erstellt hat die Analyse die Hoffmann-Leichter Ingenieurgesellschaft aus Leipzig. Stimmen die Kommunalpolitiker dem Papier nach ihren Beratungen in den Fachausschüssen zu, werden solche Ideen in einen Prüfkatalog aufgenommen. Das Planungsbüro beruft sich in der rund 130 Seiten umfassenden Studie auch auf die Erfahrungen anderer Städte.

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Genannt werden Dresden, Salzburg, Amsterdam oder Trier, in denen so ein Terminalkonzept zum Teil schon seit Jahren praktiziert werde – gerade um bei steigenden Touristenzahlen eine „verkehrliche Überlastung“ zu vermeiden, wie es im Behördendeutsch heißt.

Sanitäranlagen, Bänke, Infotafeln

Demnach könnten die Busse vom Terminal Bassinplatz, für dessen Einrichtung noch keine Kostenschätzung abgegeben wird, dann hinter dem Lustgarten geparkt werden. Für die Einrichtung nötiger Sanitäranlagen, Bänke und Mülleimer veranschlagt die Analyse rund 100 000 Euro.

Ähnliches wird für die Busparkplätze am Schloss Cecilienhof und am Neuen Palais ins Spiel gebracht. Wichtig seien auch mehr Informationstafeln für die Gäste, um sich besser orientieren zu können. Als Priorität wird in der Untersuchung zudem angegeben, dass das Ordnungsamt konsequent gegen falsch parkende Reisebusse vorgehen soll.

Konflikte mit Verkehrsteilnehmern

Ferner zählt die Untersuchung auch Probleme auf, für die es keine bauliche Lösung gibt. Beispielsweise sei die Glienicker Brücke bei Reisebustouristen sehr stark nachgefragt, verfüge jedoch nur über wenige Haltemöglichkeiten. Würden Busse hier dennoch stoppen, führe das immer wieder zu Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmern.

Hier sei ein Ziel, dass Touristen solche Ziele künftig besser mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichen könnten, heißt es dazu – auch mit Verweis auf die städtischen Umwelt- und Klimaschutzbemühungen. So könne man Reisebusveranstaltern schon vor der Fahrt pro Gast ein Tagesticket für den Verkehrsbetrieb (ViP) senden, damit die Tagestouristen diese direkt nach Ankunft am Bassinplatz nutzen könnten. Denn ähnliche Probleme wie an der Glienicker Brücke würden für das Schloss Babelsberg, das Krongut Bornstedt oder die Kolonie Alexandrowka bestehen, heißt es in der Analyse.

Die Untersuchung fußt auf dem 2017 beschlossenen Tourismuskonzept für Potsdam, dafür seien auch Vertreter der Reisebranche in Potsdam einbezogen worden. Einen Nachteil räumt die Stadt für ihre Analyse allerdings ein: Eine genaue Datenbasis zum Reisebusaufkommen in Potsdam sei aktuell noch nicht vorhanden. „Die Durchführung einer Verkehrszählung wäre unter dem Einfluss der Corona-Pandemie wenig zielführend gewesen und wurde stattdessen als kurzfristige Maßnahme definiert“, so das Rathaus in der Vorlage für das Stadtparlament.

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