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Busfahren in Potsdam: Streit um Kinderwagen in Bus eskaliert

In Bornstedt wollten mehrere Familien mit insgesamt fünf Kinderwagen in einen Bus steigen - der Busfahrer weigerte sich jedoch, sie mitzunehmen. Die Situation eskalierte.

Bornstedt - Ein Streit um die Mitnahme von Kinderwagen in einem Bus der Linie 698 hat am Samstagabend mit Beleidigungen, Spucken und Tritten geendet. Wie die Polizei am heutigen Dienstag mitteilte, wollten mehrere Familien afrikanischer Herkunft gegen 22.55 Uhr den Bus von der Haltestelle Kirschallee in Richtung Weißer See nutzen. Sie hatten fünf Kinderwagen dabei. Als der Busfahrer sie darauf hinwies, dass er nur einen, in Ausnahmefällen maximal zwei Kinderwagen mitnehmen dürfe, wurde er als Rassist beschimpft. Das empörte den Mann. Laut Polizei schaltete sich zudem eine 20-jährige Frau ein und beleidigte die Personengruppe mit den Kinderwagen, woraufhin sie von einem 32-jährigen Mann bespuckt wurde. Anschließend traten sich die beiden Personen. Die herbeigerufenen Polizeibeamten konnten die Situation beruhigen. Wechselseitige Strafanzeigen wegen Beleidigung und Körperverletzung wurden aufgenommen. Ob oder wie die Familien schließlich an ihr Ziel kamen, dazu lagen der Polizei am Dienstag keine Informationen vor.

Es war der letzte Bus an dem Abend

Laut Fahrplan handelte es sich an dem Abend um den letzten Bus auf der Linie, die unter anderem die Asylbewerber-Unterkunft im Lerchensteig anfährt. Der nächste Bus wäre Sonntag früh um 6.03 Uhr gefahren. Der Verkehrsbetrieb Potsdam konnte auf PNN-Anfrage am heutigen Dienstag nicht zu dem Vorfall Stellung nehmen. Man habe den betreffenden Busfahrer noch nicht erreichen können, teilte ein Sprecher mit. Auch die Frage nach dem generellen Umgang mit Kunden im Rollstuhl oder mit Kinderwagen, die nicht mitgenommen werden können, ließ der Verkehrsbetrieb offen. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Beschwerden von Betroffenen gegeben. 

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