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Aus Überzeugung. Gerlind Jäkel ist seit 1990 ehrenamtliche Wahlhelferin. Dafür wurde sie von Bundeswahlleiter Dieter Sarreither mit einer Ehrennadel ausgezeichnet.

© Sebastian Gabsch

Bundestagswahl 2017: Wahlhelfer in Potsdam: Der Demokratie helfen

Der Bundeswahlleiter ehrte in Potsdam ehrenamtliche Wahlhelfer – darunter auch Maik Ingwersen und Gerlind Jäkel.

Von Sarah Kugler

Potsdam - Für einen Augenblick ist die Aufregung groß: Im Wahllokal in der Zeppelin-Grundschule steht am Sonntagnachmittag ein Wähler, der eigentlich in einem anderen Wahlbezirk seine Stimme abgeben sollte. Wahlvorsteher Maik Ingwersen ist kurz unsicher, wie er handeln soll.

Dann steht fest: Der Wähler darf auch hier wählen, Problem gelöst. Ruhe haben Ingwersen und seine Kollegen aber auch danach nicht. Im Wahllokal ist viel los. Gerade ältere Menschen benötigen öfter Hilfe beim Ausfüllen der Wahlzettel. Ingwersen assistiert gern – und das schon seit fast zwei Jahrzehnten, wie der 55-Jährige sagt. Am Sonntag ist er einer von 320 Potsdamer Wahlhelfern, die mit einer Ehrennadel ausgezeichnet werden. Insgesamt sind 1054 Ehrenamtler am Wahlsonntag in der Landeshauptstadt im Einsatz.

Ehrennadel für Engagement bei mindestens fünf ehrenamtlichen Wahlen

Die Ehrennadel bekommen alle Helfer, die schon bei mindestens fünf Wahlen mitgewirkt haben. „Alle Wahlhelfer bekommen aber eine Urkunde“, sagt Bundeswahlleiter Dieter Sarreither, der am Sonntag gemeinsam mit Landeswahlleiter Bruno Küpper die Ehrennadel an Ingwersen übergibt. Der freut sich sehr über die Auszeichnung.

Wahlhelfer ist er aus Überzeugung. „Ich finde es wichtig, sich ehrenamtlich zu engagieren“, so der Potsdamer. „Wir tragen hier einen wichtigen Teil zur Demokratie bei und darauf kommt es an.“ Wie oft genau er schon Wahlhelfer war, kann er nicht einmal sagen. „Bestimmt schon über ein Dutzend Mal.“ Eine Herausforderung sei die Arbeit schon und er müsse in seiner persönlichen Freizeit Abstriche hinnehmen.

„Bei den Auszählungen ist volle Konzentration erforderlich“

Schon zwei Tage vorher haben er und sein Team in der Zeppelin-Grundschule in der Haeckelstraße die Wahllokale hergerichtet. Am Wahlsonntag ist Ingwersen bereits um 6.45 Uhr vor Ort, sein Tag wird irgendwann gegen 20.30 Uhr enden. „Bei den Auszählungen ist volle Konzentration erforderlich“, sagt Ingwersen. „Unser Team ist aber toll, da macht das auch Spaß.“

Auch mit dabei: Gerlind Jäkel. Die 79-Jährige ist seit 1990 Wahlhelferin. Auch sie erhält eine Ehrennadel aus den Händen des Bundeswahlleiters. Sie möchte mit ihrer Arbeit die Demokratie unterstützen, wie sie sagt. Viel mehr kann sie nicht erzählen – denn dazu ist es zu voll im Wahllokal, Jäkel ist ununterbrochen damit beschäftigt, Wähler zu erfassen, die Wahlurne zu überwachen oder Fragen zu beantworten.

Auch Ingwersen muss sich wieder seiner Arbeit widmen. Über Wähler, die sich beim Abschied für seinen Einsatz bedanken, freut er sich besonders. Auch wenn das Wahllokal voll ist – bis zum Nachmittag ist alles ruhig verlaufen. Niemand habe sich regelwidrig benommen. „Das passiert auch selten“, so der Wahlvorsteher. „Eher werden Ausweise oder Wahlbenachrichtigungen vergessen.“

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