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Bundestagswahl 2017: Potsdam: Rennen um Direktmandat bleibt knapp

Wer zieht über die Erststimme der Wähler im Wahlkreis 61 in den Bundestag ein? Umfrageinstitute sehen Ludwig und Schüle Kopf an Kopf. Bei der U-18-Wahl lassen Potsdamer Jugendliche die AfD an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Potsdam - Bei allen Zweifeln an Prognosen, Hochrechnungen und Umfragen im Vorfeld der Bundestagswahl – für den Wahlkreis 61 erscheint eines doch wahrscheinlich: Es wird ein knappes Rennen. Je nach Meinungsforschungsinstitut liegt mal die eine, mal die andere Kandidatin im Wahlkreis 61 vorn. Gemeint sind Saskia Ludwig (CDU) und Manja Schüle (SPD).

Aktuelle Hochrechnungen von Civey, Allensbach und Emnid – zu finden auf dem Portal wahl.tagesspiegel.de/2017/ – sehen Ludwig in Führung, wenn auch „sehr unsicher“. Forsa und die Forschungsgruppe Wahlen dagegen sehen in ihren Hochrechnungen Schüle in der besseren Position im Kampf ums Direktmandat.

Juso-Aufruf per Internet-Video: „Verhindere Saskia Ludwig“

Das Duell thematisiert die SPD nun, in den letzten Tagen vor dem Wahlsonntag, durchaus aktiv. Ein Video der Potsdamer Jusos, veröffentlicht vor einigen Tagen auf Facebook, wurde bislang fast 15 000 Mal aufgerufen. In dem kurzen Filmbeitrag wird die nicht nur von der SPD ausgemachte mutmaßliche Nähe der CDU-Kandidatin Ludwig zur AfD thematisiert. Der Beitrag nimmt Bezug auf das Doppelinterview von Ludwig mit dem heutigen AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland in der rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit“ im März dieses Jahres, auf Äußerungen in anderen Medien und auf Twitter. Am Schluss des Videos, das auch von der SPD Potsdam-Mittelmark mit dem Kommentar „So isses“ geteilt wurde, kommt der explizite Aufruf: „Verhindere Saskia Ludwig“. Danach wird die Frage: „Wie geht das?“ mit „Erststimme Manja Schüle“ beantwortet. Denn: Sollte Schüle das Direktmandat holen, wäre ein Einzug Ludwigs in den Bundestag unwahrscheinlich, da sie auf dem wenig aussichtsreichen achten Listenplatz ihrer Partei steht.

Insgesamt treten elf Direktkandidaten im Wahlkreis 61 an, zu dem Potsdam und zahlreiche umliegende Kommunen in Potsdam-Mittelmark gehören. Bei der letzten Bundestagswahl vor vier Jahren hatte die CDU-Kandidatin Katherina Reiche mit nur 0,4 Prozentpunkten Vorsprung gegen die SPD-Kandidatin Andrea Wicklein gewonnen. Ob nun die SPD am Sonntag ihr Direktmandat zurückerobern kann, wird also in Potsdam eine der spannendsten Fragen am Wahlabend sein.

U-18-Wahl in Potsdam: Grüne auf der Überholspur - AfD unter fünf Prozent

Wenn nur die Unter-18-Jährigen wählen dürften, sähe die Sitzverteilung im Bundestag wohl etwas anders aus, als das künftig der Fall sein wird. Bei der U18-Wahl, die der Bundesjugendring immer kurz vor der Bundestagswahl durchführt, landete im Wahlkreis 61 die CDU mit 23,7 Prozent an der Spitze, gefolgt von den Grünen mit 20,6 Prozent. Die SPD erreichte nur 16,6 Prozent. Die AfD käme mit 4,6 Prozent nicht in den Bundestag, die Spaßpartei „Die Partei“ knackte mit siebeneinhalb Prozent die Fünf-Prozent-Hürde. Auf der PNN-Facebook-Seite sorgte insbesondere das gute Ergebnis der Grünen für heftige Diskussionen.

Wer am Sonntag tatsächlich Grund zu feiern haben wird, ist natürlich offen – die Orte für die Wahlpartys der Parteien stehen allerdings fest. Ab 17 Uhr sammeln sich die jeweiligen Anhänger an unterschiedlichen Orten in der Stadt. Die brandenburgische CDU kommt in ihrer Landesgeschäftsstelle in der Gregor-Mendel-Straße 3 zusammen, die SPD trifft sich in der „Genusswerkstatt“ im Filmmuseum in der Breiten Straße 1 A. Die Linke plant eine Party in ihrer Geschäftsstelle in der Alleestraße 3, die Grünen feiern in der Kneipe „Hafthorn“ in der Friedrich- Ebert-Straße 90. Für die FDP geht es ins „Wahllokal“ der FDP in der Friedrich- Ebert-Straße 36. Nur die AfD hält den Ort ihrer Wahlparty geheim. Laut Direktkandidat René Springer finde diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil manche Teilnehmer nicht auf Fotos erscheinen wollten und der Gastwirt geschützt werden solle. 

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