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Der Turm der Garnisonkirche wächst zusehends in der Höhe.

© Ottmar Winter

Bundestag unterstützt Wiederaufbau: Unerwartet mehr Geld für den Turm der Garnisonkirche

Überraschend mehr Geld vom Bund für den Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche in Potsdam.

Potsdam - Für den umstrittenen Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche gibt der Bund noch einmal 2,25 Millionen Euro mehr als bisher geplant. Ein entsprechender Antrag der Fraktionen von Union und SPD ist am Donnerstag im Haushaltsausschuss des Bundestags angenommen worden – in einer sogenannten Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2020, in alle noch offenen Finanzfragen geklärt werden sollten. Die Entscheidung bestätigten den PNN mehrere Abgeordnetenbüros, zum Beispiel jenes von dem FDP-Haushaltsexperten Otto Fricke. Demnach stimmten nur Linke und Grüne gegen die Erhöhung.

Die Erhöhung ist überraschend: Bisher war bekannt, dass die bereits beschlossenen zwölf Millionen Euro Bundesmittel für den rund 40 Millionen Euro teuren Neubau des Kirchturms auf bis zu 18 Millionen Euro aufgestockt werden sollen. Zusätzlich hieß es in dem beschlossenen neuen Antrag vom Dienstag, für die Garnisonkirche solle eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung von bis zu 2,25 Millionen Euro wegen Mehrbedarfs ausgebracht werden. Eine solche Ermächtigung gilt für die Folgejahre ab 2021 – der Bund bindet sich also, die zusätzliche Millionensumme in den nächsten Haushalt aufzunehmen. Die Förderung würde damit auf bis zu 20,25 Millionen Euro steigen. Die Nachrichtenagentur epd hatte über die geplante Erhöhung zuerst berichtet.

Die Garnisonkirche wurde 1945 im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und 1968 in der DDR abgerissen. Der Wiederaufbau ist vor allem wegen der Geschichte der preußischen Militärkirche umstritten. Kritiker sehen das Bauwerk als Symbol des preußischen Militarismus und des NS-Regimes. Befürworter betonen vor allem die Bedeutung für das Stadtbild. Die evangelische Kirche will den neuen Garnisonkirchturm für Friedens- und Versöhnungsarbeit nutzen.

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