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Landeshauptstadt: Brücke weiter zu

Reparaturen an Schwanenbrücke bis 14. April

Berliner Vorstadt - Die Bewohner der Berliner Vorstadt müssen weiter mit der Hasengrabenbrücke vorlieb nehmen, um den Neuen Garten zu erreichen. Die Ende Januar begonnene Reparatur der Schwanenbrücke, für die drei Wochen veranschlagt worden war, zieht sich länger hin. Ursprünglich wollte die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten lediglich die wegen Pilzbefalls nicht mehr tragfähigen Bohlen auswechseln, doch mussten nach genauerer Untersuchung die Reparaturen ausgedehnt werden. Notwendig wurden auch Arbeiten an der Unterkonstruktion und an den aus Naturstein bestehenden Brückenköpfen. Wie der zuständige Baudenkmalpfleger Dirk Dorsemagen auf Anfrage mitteilte, ist die Freigabe der gesperrten Brücke nunmehr für den 14. April vorgesehen.

Dorsemagen stellte klar, dass es sich bei den jetzigen Reparaturen noch nicht um den Auftakt für eine originalgerechte Wiederherstellung des Brückenbauwerks handelt, dessen steinerner Mittelbogen nach dem Kriegsende 1945 von den russischen Besatzern gesprengt worden war – wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Sicherungsmaßnahmen für die Potsdamer Konferenz der „großen Drei“ im Schloss Cecilienhof. Gemeinsam mit dem Verein Berliner Vorstadt soll das Bauwerk, das am Potsdamer Ufer des Jungfernsees den Hasengraben überspannt, originalgetreu erneuert werden. Dabei werde man schrittweise vorgehen, erläuterte der Vereinsvorsitzende Peter Daniel. Zuerst sollen die aus Eisenguss bestehenden vier flügelschlagenden, den Hals vorstreckenden Schwäne wiederhergestellt werden, die der Brücke den Namen gaben. Einer davon hat sich beschädigt erhalten und kann als Vorlage für den Nachguss der übrigen drei dienen. Folgen sollen das gusseiserne Geländer, dessen Sprossen stilisierte Irisblüten zeigten, und die von Wasserschlangen umwundenen und mit Delphinen geschmückten Kandelaber mit Feuerschalen für die Beleuchtung. Dafür bemüht sich der Verein weiter um Sponsorenhilfe.

Der Hasengraben war 1737 als schiffbarer Wasserweg angelegt worden, um vor allem Baustoffe nach Potsdam zu transportieren, das unter den Königen Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. erweitert wurde. Die erste 19 352 Taler teure Brücke entstand 1790 – als hölzerne Drehbrücke mit „eisenmäßig gestrichenem Geländer“. Die Fundamente des Drehbaums sind noch erhalten, obwohl die Brücke schon 1821 baufällig war. 1841 schlug dann die Stunde der Schwanenbrücke. Sie wurde nach einem Entwurf des Architekten Albrecht Dietrich Schadow errichtet. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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