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Breiter Protest gegen AfD-Demo: Höcke in Potsdam: Antifa kündigt Randale an

Verschiedene Gruppen haben Demonstrationen gegen die am Samstag stattfindende AfD-Kundgebung am Filmmuseum geplant. Die Potsdamer Antifa hat bereits angedeutet, dass er bei der Kundgebung zu Krawallen kommen könnte. Die Polizei bereitet sich vor.

Potsdam - Um gegen die geplante AfD-Kundgebung am Samstag zu protestieren, haben unterschiedliche Initiativen gleich mehrere Veranstaltungen geplant. Das Bündnis Potsdam bekennt Farbe, die Linke und der Verein Blau Weiß Bunt von Babelsberg 03 haben jeweils Demonstrationen oder Infostände gegen die AfD-Versammlung vor dem Filmmuseum angemeldet. Insgesamt erwarten die AfD-Gegner mehrere Hundert Teilnehmer. Kati Biesecke, Kreisvorsitzende der Potsdamer Linken, rechnet zusammengezählt sogar mit einer vierstelligen Teilnehmerzahl. Außerdem findet der Lauf „24 Stunden um die FH“ in unmittelbarer Nachbarschaft statt.

Für die AfD sollen unter dem Motto „Sozial ohne rot zu werden“ unter anderem der durch völkische und geschichtsrevisionistische Äußerungen aufgefallene Rechtsaußen Björn Höcke, der Landesvorsitzende Andreas Kalbitz und die Landtagsabgeordnete Birgit Bessin sprechen. Mit der Kundgebung ab 11 Uhr will die AfD einen Alternativen Unternehmerverband Mitteldeutschland gründen und so ihr sozialpolitisches Profil stärken (PNN berichteten).

„Wir wollen lautstark gegen die AfD und Herrn Höcke auftreten“

Um für einen geordneten Ablauf zu sorgen, werden nach Angaben der Polizeidirektion West „die nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen“. Eine Sprecherin kündigte an, es werde einen „lageangepassten Einsatz“ geben. Zur Zahl der Beamten und den genauen Plänen wollte sie – wie bei solchen Einsätzen üblich – aus taktischen Gründen keine Angaben machen. Bereits im Frühjahr hatte der Leiter der Polizeidirektion, Peter Meyritz, aber erklärt, er rechne rund um die Bundestagswahl mit einem „heißen Herbst“. Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit den Pogida-Aufmärschen und den Gegendemonstrationen der aktiven linken Szene in Potsdam.

Für Aufregung im Internet sorgte bereits die Potsdamer Antifa mit der indirekten Aufforderung, bei der Kundgebung zu randalieren:

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Den Beginn der Gegenveranstaltungen markiert ein Protestmarsch von „Blau-Weiß-Bunt“. Um 9.30 Uhr startet dieser am Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg, führt dann über Hauptbahnhof und Lange Brücke zum Steubenplatz. „Wir wollen lautstark gegen die AfD und Herrn Höcke auftreten“, sagte Thoralf Höntze, Sprecher des SV Babelsberg 03. Von 10 bis 13 Uhr plant die Linke eine Kundgebung zwischen Schloßstraße und Breiter Straße. Dort soll unter anderem gegen 11 Uhr der Potsdamer Bundestagsabgeordnete Norbert Müller sprechen. 

Pogida Watch und Fraktion Die Andere rufen zum Protest gegen Höcke auf

Das Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“ organisiert von 11 bis 13 Uhr am Steubenplatz eine Informationsveranstaltung. „Wir wollen darüber aufklären, dass die AfD das demokratische Gefüge der Bundesrepublik infrage stellt“, erklärte Reinhard Porazik vom Deutschen Gewerkschaftsbund, der Mitglied des Bündnisses und Anmelder der Veranstaltung ist. 300 Besucher erwarte er, sagte Porazik. Neben dem Bündnispavillon mit aktuellem Infomaterial werde es eine Lautsprecheranlage für ein offenes Mikrofon geben. Mit dabei seien, so ein Stadtsprecher, auch Vertreter der Stadt. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und seine Beigeordneten seien allerdings verhindert.

Das Filmmuseum, vor dem die AfD-Kundgebung stattfindet, veröffentlichte unterdessen eine Stellungnahme gegen die AfD-Versammlung (PNN berichteten). Besucher des Museums können während der Demonstration über den Hintereingang in das Gebäude gelangen.

Die Aufrufe zu den Gegendemonstrationen sind breit über soziale Netzwerke wie Facebook gestreut worden. Auch „Pogida Watch“ und die Fraktion Die Andere veröffentlichten den Aufruf, der zum Teil vielfach geteilt wurde.

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