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Brandenburgische Gesellschaft der Freunde Italiens: „Il Ponte“ löst sich auf

Döring: Ein Nachfolger war nicht zu finden

Von Katharina Wiechers

„Nach 25 Jahren bietet sich einfach an, einen Schlussstrich zu ziehen“, findet Maria-Luise Döring. Ein Vierteljahrhundert lang hat sie den Verein „Il Ponte“ geleitet, erst am Montag wurde sie dafür mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Potsdam geehrt. Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte sie in den höchsten Tönen gelobt – und verschwiegen, was er schon längst wusste: Maria-Luise Döring hört auf. Und der Verein wird aufgelöst.

„Wir haben einfach niemanden gefunden, der sich in einem solchen Maße einbringen wollte, wie es nötig wäre“, so Döring. Sie als Vorsitzende und ihr Stellvertreter Claus Dobberke hätten sich entschieden, nicht mehr zu kandidieren, aber ein Nachfolger war nicht in Sicht. „Wir brauchen jüngere Menschen, aber die haben nicht genug Zeit“, sagt Döring.

Sie hatte den Verein, der in Gänze „Il Ponte – Brandenburgische Gesellschaft der Freunde Italiens e.V.“ heißt, 1990 gegründet. Und damit das Fundament für die Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und dem italienischen Perugia geschaffen, wie auch Jakobs ihr in seiner Laudatio noch einmal bescheinigt hatte. 80 Reisen, 85 musikalische Veranstaltungen, 14 Publikationen und noch viel mehr hat der Verein auf die Beine gestellt – viel Arbeit, wie Döring sagt. „Ich glaube, wir sind jetzt sozusagen am Höhepunkt angelangt. Ich möchte nicht erleben, wie es den Bach runtergeht.“ Deshalb nun die Auflösung, ein Notar ist damit betraut.

Dass nun auch die Partnerschaft mit Perugia versiegt, müssen die Potsdamer wohl nicht fürchten. Es gibt jemanden, der einen neuen Verein gründen will, der einige Aktivitäten von „Il Ponte“ übernimmt, sich aber nur auf Perugia konzentrieren will, und nicht auf ganz Italien. Einen Namen will Döring noch nicht nennen – das Ganze sei noch in der Schwebe. Wenn es so weit kommt, will sie unterstützen. Aber so, dass sie wieder ein wenig Freizeit hat.

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