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Das Eckhaus Sello-/Zeppelinstraße bietet seit Jahren einen unschönen Anblick.

© A. Klaer

Brandenburger Vorstadt: Was wird aus dem maroden Haus in der Sellostraße?

Das seit Jahren leer stehende Haus in der Sello-/Zeppelinstraße hat einen neuen Eigentümer. Dessen Pläne sind aber noch unklar.

Brandenburger Vorstadt - Nach zwei Jahren Verzug gibt es für das völlig marode, seit Jahren leer stehende Haus an der Ecke Sello-/Zeppelinstraße neue Entwicklungen. Ursprünglich hatte es die Kapitalwert-Gruppe GmbH (DKW) bis zum Sommer dieses Jahres sanieren wollen. Doch stattdessen hat die DKW das Objekt inzwischen weiterverkauft – und zwar bereits Mitte vergangenen Jahres. Das sagte eine Unternehmenssprecherin den PNN auf Anfrage. „Es gibt einen neuen Eigentümer.“ Nähere Angaben machte sie nicht. Der neue Investor werde sich noch öffentlich erklären, hieß es lediglich. Vor Ort waren am Montag allerdings erste Bauarbeiten zu beobachten.

Dabei hatte die DKW-Gruppe noch im vergangenen Juni erklären lassen, man gehe von einer voraussichtlichen Fertigstellung im Sommer 2017 aus. Nach ursprünglichen Plänen hatte die DKW das Gebäude sogar bereits Ende 2015 fertig saniert haben wollen. Allerdings habe man vorher noch drei andere Projekte abgeschlossen, bevor man nun in der Sellostraße mit dem Bau beginne, hieß es damals zur Begründung für die Verzögerung. Konkret waren in der Sellostraße 1 sechs Eigentumswohnungen und eine 116 Quadratmeter große Gewerbefläche geplant. Im Internet wurde für das Projekt bereits geworben – derzeit ist die Webseite wegen Umbauarbeiten allerdings nicht erreichbar. Das Haus gilt seit Jahren als städtebaulicher Missstand, in der Vergangenheit war etwa ein Plan für ein Luxushotel in dem Gebäude gescheitert. Nun sollten laut DKW rund eine Million Euro in das ruinöse Haus investiert werden.

Bauherr hat ein Jahr Zeit, das genehmigte Bauvorhaben umzusetzen

Bei der Bauverwaltung beobachtet man die Situation. „Es gibt für den Umbau des Wohn- und Geschäftshauses sowie den Abriss und Neubau einer Remise eine Baugenehmigung aus dem Jahr 2010“, sagte ein Stadtsprecher auf Anfrage. Kurz vor Ablauf dieser Genehmigung im Jahr 2016 habe der Investor den Beginn der Bauarbeiten angezeigt und beispielsweise mit dem Abriss der Remise begonnen. Der Bauherr habe nun maximal ein Jahr Zeit, das genehmigte Bauvorhaben umzusetzen – ansonsten muss eine neue Genehmigung beantragt werden.

Wie berichtet hatte die unmittelbare Nachbarschaft schon damals skeptisch auf das Sanierungsvorhaben reagiert: Direkt neben dem Haus Sellostraße 1 ist seit vielen Jahren ein linksalternatives Wohnprojekt ansässig, in zwei Häusern, die der kommunalen Bauholding Pro Potsdam gehören. Bestandteils dieses Projekts ist auch das Szene-Lokal „Black Fleck“, in dem unter anderem Kneipenabende und gelegentlich auch Konzerte stattfinden. Wenn das Nachbarhaus saniert wird und neue Mieter einziehen, könnte es Konflikte mit dem Lärmschutz geben.

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