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Radio Teddy-Geschäftsführerin Katrin Helmschrott und Gründungsgesellschafter Friedhelm Schatz haben den Verdienstorden des Landes Brandenburg erhalten. Foto: Radio TEDDY/obs

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Brandenburger Verdienstorden verliehen: Mehrere Potsdamer ausgezeichnet

Seit 2005 zeichnet Brandenburg jedes Jahr Bürger für besondere Verdienste aus. Diesmal ist Potsdam mit einigen bekannten Namen und der "härtesten Feuerwehrfrau Deutschlands" unter den Geehrten vertreten.

Potsdam - Potsdam war stark vertreten: Eine Feuerwehrfrau, ein Rabbiner, ein Schauspieler, ein Unternehmer und eine Radiomacherin - die Auszeichnung mit  dem Brandenburger Verdienstorden ging an ganz verschiedene Menschen. Insgesamt hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Samstag zehn Frauen und Männer mit dem Brandenburger Verdienstorden geehrt. Der Orden wird seit 2005 anlässlich des Brandenburger Verfassungstages am 14. Juni verliehen, musste aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

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Bei der Zeremonie im St. Pauli-Kloster in Brandenburg an der Havel sagte Woidke, die fünf Frauen und fünf Männer würden dafür geehrt, dass sie Außerordentliches für das Land Brandenburg und seine Bevölkerung geleistet hätten. „In Zeiten von Corona erleben wir, wie wichtig Menschen sind, die für ein Miteinander werben, die mit gutem Beispiel vorangehen, die Verbündete suchen, die helfen, das Leben am Laufen zu halten“, so Woidke. Die Ordensträgerinnen und Ordensträger stünden auch für ein Drittel aller Brandenburgerinnen und Brandenburger, die sich freiwillig und unentgeltlich für alle engagieren.

Immer im Einsatz

Marie Schumann aus Groß Glienicke gilt ohnehin als die härteste Feuerwehrfrau DeutschlandsSie ist seit 2009 aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Groß Glienicke und seit 2019 stellvertretende Ortswehrführerin. Im selben Jahr hat sie Brandenburg bei den Weltmeisterschaften des Feuerwehrsports in den USA vertreten. Dort belegte sie den 10. Platz und wurde für ihre Superzeit unter drei Minuten im Parcours als erste Deutsche in den weltweiten Feuerwehr-Eliteclub (‚Lion's Den‘) aufgenommen. 

Zudem gewann sie die ‚Firefighting Games‘ 2019 in Hamburg. "Sie ist ein beeindruckendes Vorbild für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr", teilte die Staatskanzlei mit. Hauptberuflich ist Marie Schumann als Fachärztin für Anästhesie und derzeit als Notärztin im Einsatz.

Förderung religiöser Vielfalt

"Rabbiner Walter Homolka gilt als jüdischer Visionär und hat mit seinem unermüdlichen Einsatz für jüdisches Leben, Lernen und Studieren sowie dem interreligiösen Dialog Potsdam zu einem führenden Zentrum jüdischer Bildungsarbeit gemacht", begründet die Staatskanzlei der Ehrung mit dem Verdienstorden. 1999 gründete er das Abraham Geiger Kolleg, das erste liberale Seminar zur Ausbildung von Rabbiner und Kantoren in Deutschland seit der Shoa. 

"Er hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht nur das Geiger Kolleg zu einer international höchst angesehenen Bildungseinrichtung gemacht, sondern ein ganzes Ensemble von Stiftungen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen für Jüdische Studien entwickelt." 2006 gründete Homolka die ‚Leo Baeck Foundation - Stiftung in Brandenburg‘. Es ist die größte Stiftung Deutschlands zur Förderung religiöser Vielfalt und zivilgesellschaftlichen Engagements im Judentum. 2013 wurde eine Forderung von Abraham Geiger verwirklicht und an der Universität Potsdam erstmals eine Jüdische Theologie im Rahmen einer staatlichen Universität etabliert.

Von ganzem Herzen Brandenburger

Ein echter Tausendsassa sei der Potsdamer Steffen Schroeder. Er habe hat als Fernsehermittler Tom Kowalski einmal mehr bewiesen, dass Brandenburg Filmland ist, so die Staatskanzlei. Schroeder habe aber nicht nur die SOKO Leipzig bereichert, sondern sei von ganzem Herzen Brandenburger. Besonders engagiert sei er für die Behindertenwohnstätte Haus Sankt Norbert in Michendorf. 

"Er begegnet den Menschen mit Freundlichkeit, Wertschätzung und Mitgefühl." Zudem arbeitet Schroeder als Vollzugshelfer, als Botschafter für den ‚Weißen Ring‘ - eine Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität und wurde zum Botschafter von EXIT Deutschland ernannt. Er ist Mitglied des Medienrates der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, unterstützt die Ehrenamtsbörse in Potsdam und den ‚Paradiesgarten‘ der Uni Potsdam.

Das Träumen nie verlernt

Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz sei ein Unternehmer mit untrüglichem Gespür für das, was Menschen begeistert und anzieht, heißt es aus der Staatskanzlei. "Am besten kann man das im Filmpark Babelsberg sehen. Seit 1993 hat er diesen mit vielen Ideen und viel Herzblut zu einem Besuchermagneten entwickelt." Er habe das Träumen nie verlernt und auch Projekte wie das Krongut Bornstedt in Potsdam und die Westernstadt El Dorado in Templin zu Touristenmagneten gemacht. 

"Friedhelm Schatz ist ein Macher, hat die kulturelle Entwicklung des Landes geprägt und ist für Brandenburg ein Glücksfall." Dafür ist er nun ausgezeichnet worden. "Mit seiner großen Liebe zum Film und der umfassenden Filmerfahrung hat er immer wieder zum Erhalt des filmkulturellen Erbes der Babelsberger Studios beigetragen." Aber auch im karitativen Bereich, als langjähriger Unterstützer der Stiftung ‚Hilfe für Familien in Not‘, habe sich Schatz unter anderem verdient gemacht.

Katrin Helmschrott sei ein Urgestein der Brandenburger Radioszene, so die Staatskanzlei. Als Geschäftsführerin der in Potsdam ansässigen Sender BB Radio und Radio Teddy habe sie in der Coronakrise eine Solidaritätsoffensive für Unternehmen gestartet und jeweils insgesamt eine Million Sendesekunden an Werbung bedingungslos zur Verfügung gestellt. Zudem unterstützte sie die Kampagne „Rettungsgasse bilden" und fördert unter anderem Jugendfeuerwehren, karitative Projekte und den Brandenburger Sport. BB Radio ist der reichweitenstärkste Privatsender der Region und Radio Teddy Deutschlands erster Kinder- und Familiensender. Helmschrott und ihr Team machen Radio mit Herz. Mit der Auszeichnung der "BB Radio HörerHelden" suchen sie Helden, die andere ermutigen, sich ins Zeug zu legen.

Unter den Ausgezeichneten waren auch die Historikerin Bärbel Schindler-Saefkow und der Polizeikommandant der polnischen Stadt Danzig, Andrzej Lapinski für sein grenzübergreifendes Wirken. Geehrt wurden zudem der Geschäftsführer von BASF Schwarzheide, Jürgen Fuchs, die Neuhausener Tierheimleiterin Annett Stange und die Beelitzer Sportfunktionärin Rita Heidemann. (mit epd)

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