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Bornstedter Feld: Stadtteilzentrum oder Eishockey: Politiker diskutierten zur Zukunft der Biosphäre

Was wird aus der defizitären Biosphäre in Potsdam? Darüber diskutierten nun Stadtpolitiker. Die Grünen, die gerade erst einen Abriss der Tropenhalle forderten, rudern nun zurück.

Potsdam - Gewissermaßen eine Rolle rückwärts hat Peter Schüler, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, am vergangenen Donnerstagabend vollführt. Auf einer Diskussionsveranstaltung zur Zukunft der Biosphäre im Bornstedter Feld sagte Schüler über den von seiner Fraktion ins Spiel gebrachten möglichen Abriss der Halle: „Das ist nicht das, was wir wollen.“ Seine Fraktion habe sich nur zu einem Vorschlag von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) geäußert, die zur Buga 2001 errichtete Halle künftig mit jährlich 1,9 Millionen Euro zu bezuschussen. Im Hauptausschuss hatten sich die Grünen kürzlich relativ deutlich für einen Abriss der Biosphäre ausgesprochen.

Architekt Winkens: Sanierung der Biosphäre kostet sechseinhalb Millionen Euro

Zu der Diskussionsveranstaltung am Donnerstag hatte die Potsdamer Kulturinitiative Salon e. V. eingeladen. Der Ort war die Biosphäre selbst. Peter Schüler erklärte, es sei nicht zu verantworten, auf die von vielen seit Langem geforderte Infrastruktur im Bornstedter Feld weiterhin zu verzichten. Als Ort für ein mögliches soziokulturelles Stadtteilzentrum ist der Standort der Biosphäre im Gespräch. Schülers Fraktionskollegin Saskia Hüneke gab zu bedenken, die Halle sei „nicht nur ein markantes Bauwerk“, sondern eben auch ein Gebäude mit großen baulichen Problemen. Architekt Karl-Heinz Winkens sagte, teilweise könne man an der Fassade schon fast eine Hand durch die Risse stecken. Auf sechseinhalb Millionen Euro bezifferte er die Kosten für die Sanierung des Daches und der Fassade.

Mit seinem Architekturbüro hat Winkens im Auftrag des Entwicklungsträgers Bornstedter Feld jüngst eine Studie erstellt, in der er verschiedene Varianten der Nachnutzung des Gebäudes durchgespielt hat. Als eine Möglichkeit unter vielen wurde der Einbau einer Eishockeyfläche geprüft. Bis zu 19 Millionen Euro würden die Umbaumaßnahmen inklusive Sanierung kosten. Der Stadtverordnete Ralf Jäkel (Linke) wandte sich in der Diskussion dagegen, die Halle als „stark defizitär“ zu bezeichnen. Es gebe nun einmal Einrichtungen in der Stadt, für die Zuschüsse notwendig seien. Er fragte rhetorisch, ob denn nicht auch das Hans Otto Theater defizitär sei. Matthias Finken, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Stadtverordnetenversammlung, erklärte, seine Fraktion habe noch keine abschließende Meinung zur Zukunft der Biosphäre.

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