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Landeshauptstadt: Bornstedter Feld siegt nur im Norden

Brauhausberg in allen Altersgruppen weit vorn. Hoher Anteil von Onlinestimmen sparte 6000 Euro an Portokosten für die Stadt

Von Peer Straube

Egal, ob Jung oder Alt: Der Brauhausberg war bei der Badbefragung in allen Altersgruppen klarer Favorit. Das mit 62 Prozent schlechteste Ergebnis erzielte der etablierte Badstandort im Herzen der Stadt bei den 40- bis 65-Jährigen, am beliebtesten war er mit 71,8 Prozent bei den über 65-Jährigen.

Sortiert man die Ergebnisse der Befragung nach Postleitzahlen, also Wohngebieten, ergibt sich kein überraschendes Bild. Lediglich in den beiden Stadtgebieten mit den Postleitzahlen 14469 und 14476 war ein Bad im Bornstedter Feld mit 73,9 bzw. 78,9 Prozent klarer Favorit. Beide Gebiete liegen im Norden und umfassen die neuen Ortsteile sowie Golm, Eiche, Bornstedt, Bornim sowie die Nauener und Teile der Jägervorstadt. Für deren Bewohner wäre ein Bad im Norden besser erreichbar gewesen. Der Brauhausberg erreichte hier nur Stimmanteile von 26,1 bzw. 21,1 Prozent. In den sechs anderen Postleitzahlgebieten der Stadt gewann jeweils der Brauhausberg. Das schlechteste Ergebnis erzielte der Standort dabei überraschenderweise in der Innenstadt (14467), obwohl deren Bewohner weiterhin den kürzesten Weg zum Bad haben. Am besten schnitt der Brauhausberg mit 88,4 Prozent im Postleitzahlgebiet 14473 ab, der unter anderem Zentrum-Ost, Teile von Babelsberg und die Teltower Vorstadt umfasst.

Unterschiede gibt es bei der Wahlbeteiligung, wenn man die Altersgruppen als Maßstab heranzieht. Am geringsten war sie mit 37 Prozent bei den 16- bis unter 25-Jährigen, am höchsten lag sie bei den Rentnern – 58,6 Prozent der über 65-Jährigen haben sich an der Befragung beteiligt. Nimmt man dagegen die Postleitzahlgebiete als Maßstab, ergeben sich kaum Differenzen. Überall in der Stadt war die Beteiligung gleichermaßen hoch. Sie schwankt zwischen 46,5 Prozent am Stern und in Drewitz sowie 57,3 Prozent in Eiche, Golm, Bornstedt, Bornim, der Nauener und Teilen der Jägervorstadt.

Erstaunlich hoch ist mit 17 Prozent der Anteil jener, die online abgestimmt haben. Andere Städte, die bereits mehr Erfahrungen mit solchen Bürgerbefragungen haben, seien auf Quoten von maximal 15 Prozent gekommen, sagte Heike Gumz, Chefstatistikerin im Rathaus. Die hohe Abstimmungsrate via Internet zahlt sich für die Stadt aus: 6000 Euro an Briefportokosten habe man sparen können, sagte Gumz. Die meisten Onlinestimmen seien an Wochenenden und am Maifeiertag abgegeben worden.

Das Internet wurde dabei von allen Alltersgruppen zur Abstimmung genutzt, wenn auch nicht in gleichem Maße. Am höchsten lag der Anteil mit 27,9 Prozent (absolut: 4221) bei den 25- bis unter 40-Jährigen, doch 1060 Rentner (5,9 Prozent) votierten vom heimischen PC oder Laptop aus.

Ein kleiner Teil der Befragten – 644 oder 0,9 Prozent – wollte sogar zwei neue Bäder: am Brauhausberg und im Bornstedter Feld. 803 Potsdamer (1,2 Prozent) wollten gar kein neues Bad.

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