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Bornstedter Feld: Anwohner wollen Eintritt für Volkspark

Hin und Her im Ringen um den möglichen kostenlosen Eintritt für den Volkspark: Am Freitag hat sich die gewählte Interessenvertretung für das Bornstedter Feld mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gewandt.

Potsdam - Darin fordert das Gremium einen „angemessenen Eintritt für die Pflege, den Erhalt der Attraktivität sowie die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit“ – um den hohen Qualitätsstandard zu erhalten. In der Freiluftsaison kostet der Eintritt 1,50 Euro für Erwachsene.

Die Forderung ist insofern bemerkenswert, dass der Sprecher und Vorsitzende der aus Anwohnern bestehenden Interessenvertretung Bornstedter Feld Matthias Finken ist, zugleich CDU/ANW-Fraktionschef im Stadtparlament. In dieser Funktion hatte er noch im September zusammen mit der SPD vorgeschlagen, den von der stadteigenen Pro Potsdam bewirtschafteten Volkspark wieder kostenlos zu machen. Hintergrund waren die Pläne der Stadt, für weitere fünf Jahre jeweils eine Million Euro an die Schlösserstiftung zu zahlen, um einen Pflichteintritt für den Park Sanssouci zu verhindern. Die Besucher der Parks sollten gleich behandelt werden, lautete eine Begründung. Später hatten die Antragsteller um Finken ihren Vorstoß aber abgeschwächt und nur noch verlangt zu prüfen, wie die Regelung im Park Sanssouci auf den Volkspark übertragen werden könne. Zur Frage, warum er seine Meinung innerhalb weniger Monate geändert habe, sagte Finken, so habe eben nun eine Mehrheit in der Interessenvertretung entschieden. Zuletzt hatte die Stadt vorgerechnet, dass sich die Kosten für einen kostenfreien Park auf bis zu 500 000 Euro pro Jahr summieren würden.

Zudem mahnt die Interessenvertretung mehr Gehwege in dem schnell wachsenden Viertel an. So sei laut dem gültigen Bebauungsplan ein Gehweg von der parallel zur Pappelallee verlaufenden Mies-van- der-Rohe-Straße in den südlichen Volkspark vorgesehen. Allerdings sträube sich dort ein Eigentümer – vor Ort befindet sich ein Autohaus – gegen den Gehweg. „Wir halten aber gerade diese Verbindung für besonders wichtig, da darüber Fußgänger und Radfahrer die gefährliche Pappelallee umgehen können“, schrieb Finken. Daher unterstütze man auch die Bemühungen der Verwaltung, die Maßnahme mit allen Mitteln durchzusetzen.

Zudem sprach sich die Interessenvertretung für zwei Jugendklubs für das Wohngebiet aus – jeweils östlich und westlich vom Volkspark. Nur so sei eine gute Erreichbarkeit gewährleistet. Unter anderem könnte der Treffpunkt zusammen mit einem Sportfunktionsgebäude für die Potsdamer Kickers an der David-Gilly-Straße entstehen, nahe des dortigen Flüchtlingsheims. Es sei nicht nachvollziehbar, dass das nicht umgehend umgesetzt werde. Die Verwaltung macht dafür Platzprobleme durch das Flüchtlingsheim geltend, das noch bis 2019 stehen soll.

Auf der anderen Seite des Volksparks befürworte man einen Jugendklub-Standort im Bereich der Biosphäre, erklärte Finken für die Interessenvertretung. „Da hier jedoch die Wohnungen erst noch entstehen werden, sehen wir hier keine Priorität“, heißt es in dem Schreiben. Im Sommer hatte das Rathaus allerdings ein Konzept vorgelegt, wonach der neue Jugendtreff neben den dortigen Schulstandorten an der Esplanade etabliert werden soll – und nicht an der Biosphäre.

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