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Bombenentschärfung: Erneut Bombenfund in Potsdam

Die Entschärfung einer Weltkriegsbombe wird am Dienstag Potsdam lahmlegen: Etwa 10 000 Menschen müssen deswegen am Dienstagvormittag ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen.

Von Peer Straube

Potsdam - Es ist alles wie beim letzten Mal: derselbe Sperrkreis, dieselben Betroffenen, dieselben Einschränkungen, dieselben Ausweichquartiere. Die englische 250-Kilogramm-Bombe, die am Dienstag in einer Tiefe von drei Metern im Nuthepark entdeckt wurde, liegt ebenfalls in Bahnhofsnähe, ganz in der Nähe der letzten, die am 8. November 2017 entschärft wurde.

Am nächsten Dienstag soll der Sprengkörper entschärft werden. Der Sperrkreis hat einen Durchmesser von etwa 800 Metern und verläuft entlang derselben Straßen wie bei der letzten Bombenentschärfung im November (siehe Grafik). Wer damals schon betroffen war, ist es diesmal also auch. Rund 10.000 Menschen müssen nach Angaben des Rathauses am Dienstag ihre Wohnungen oder Büros verlassen. Evakuiert werden müssen auch drei Pflegeheime, die Rosa-Luxemburg- und die Grundschule Am Humboldtring, die Lenné-Gesamtschule, sechs Kitas, das Bildungsforum, das blu, das Potsdam Museum und das Museum Barberini. Betroffen sind auch die Staatskanzlei in der Heinrich-Mann-Allee, der Landtag und das Flüchtlingsheim im früheren „Kreml“ auf dem Brauhausberg.

Wohnungen müssen bis spätestens 7.30 Uhr geräumt sein

Die Stadt appelliert an alle Betroffenen, ihre Wohnungen bis spätestens 7.30 Uhr selbstständig verlassen zu haben, danach soll der Sperrkreis geschlossen werden. Insbesondere für die Älteren werden Ausweichquartiere eingerichtet: im Jugendkulturzentrum Freiland, im Treffpunkt Freizeit am Neuen Garten und im Bürgerhaus am Schlaatz. Zu diesen Quartieren pendeln Busse, deren Abfahrtsorte jeweils in der Nähe von Seniorenpflegeheimen liegen. Vom Parkplatz an der Ecke Am Kanal/Burgstraße fährt ein Bus zum Treffpunkt Freizeit, von der Haltestelle Humboldtring fährt ein Shuttlebus zum Bürgerhaus am Schlaatz und vom Pflegequartier in der Friedrich-Engels-Straße bringt ein Bus die Bürger zum Freiland. Menschen, die nicht selbst den Sperrkreis verlassen können, haben die Möglichkeit, bei der Feuerwehr unter Tel.: (0331) 370 12 16 einen Transport zu bestellen. 

Hart wird es auch wieder Berufspendler treffen: Sie müssen sich am Dienstag auf erhebliche Behinderungen einstellen. Der Hauptbahnhof liegt ebenso im Sperrkreis wie die Lange Brücke, beide sind während der Entschärfung gesperrt. In dieser Zeit wird jeglicher Bahnverkehr zwischen dem S-Bahnhof Babelsberg und dem Bahnhof Charlottenhof unterbrochen. Gleiches gilt für den Straßenbahn- und Busverkehr zwischen den Haltestellen Am Friedhof und Platz der Einheit. Wer aus Richtung Süden in die Innenstadt will, muss über Babelsberg und die Humboldtbrücke fahren, das gilt auch für Autofahrer, die das Gebiet ohnehin am besten weiträumig umfahren sollten. 

Etwa 600 Helfer im Einsatz

Wie bei der letzten großen Bombenentschärfung im November sind auch diesmal wieder etwa 600 Helfer im Einsatz, um die Räumung des Sperrgebiets zu überwachen und abzusichern, darunter Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Berufs- und der freiwilligen Feuerwehr, der brandenburgischen und der Bundespolizei. Unter Tel.: (0331) 289 16 77 gibt es Informationen zur Sperrung und zur Entschärfung, auch am Wochenende wird Auskunft erteilt, dann unter Tel.: (0331) 289 16 42.

Die jetzt entdeckte Bombe ist die 188. seit Beginn der Zählung im Jahr 1990. Erfasst würden dabei alle Sprengkörper mit einem Gewicht von mehr als 100 Kilogramm, so die Stadt.

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Alle Infos zur Entschärfung gibt es ab Dienstagmorgen auf www.pnn.de

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