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Böhmische Tage in Babelsberg: Kiezfest auf den Spuren des böhmischen Erbes

Babelsberger Händler, Vereine und Institutionen laden ab heute zu den „Böhmischen Tagen“ ein. Bis Sonntag wird in Babelsberg gefeiert.

Potsdam - Das Weberfest war rund 20 Jahre in Babelsberg eine Tradition – nach einigen Lücken und Wechseln beim Veranstalter in den vergangenen Jahren machen die Babelsberger nun selbst und in neuer Form weiter: Am heutigen Freitagabend starten die „Böhmischen Tage Babelsberg“. Initiiert von der Händlergemeinschaft AG Babelsberg und unterstützt von Institutionen und Vereinen vor Ort können sich die Besucher auf Spurensuche nach dem böhmischen Erbe in Babelsberg machen, Musik, Tanz und Kino erleben und einiges über die Geschichte des Stadtteils in den vergangenen 25 Jahren erfahren. Es soll ein Treffen für den Kiez und für Babelsberg-Interessierte gleichermaßen werden, sagte Burkhard Baese, Sprecher der AG Babelsberg, bei der Vorstellung des Programms. Kommt die Veranstaltung gut an, sei eine Fortführung geplant, sagte Jan Kickinger vom Stadtkontor, das das Sanierungsgebiet Babelsberg betreut, aber auch Quartiersmanagement betreibt.

rund um einen anderen Ort ab (siehe Kasten): Die Eröffnung findet im Awo-Kulturhaus statt, am Samstag geht es auf dem Weberplatz und rund um die Weberstube weiter, am Sonntag steht der Neuendorfer Anger mit der Kirche und dem historischen Backofen im Mittelpunkt. Der Eintritt ist frei – bis auf eine Ausnahme, das Konzert in der Friedrichskirche.

Zehn Babelsberger Einrichtungen und Initiativen tragen das Fest

Anders als beim Weberfest sind keine Handwerker und Künstler aus Böhmen vor Ort, das Programm wird stattdessen von zehn Babelsberger Einrichtungen und Initiativen getragen. Mit dabei ist unter anderem auch der Förderkreis Böhmisches Dorf und der Förderverein Alte Neuendorfer Kirche. Finanzielle Förderung gibt es durch die Landeshauptstadt. Für das Konzept wurde die AG Babelsberg im Rahmen des IHK-Wettbewerbs City-Offensive ausgezeichnet. Nun hoffe man auch auf Erfolg bei den Gästen, sagte Baese.

Das Stadtkontor lässt während der Böhmischen Tage mit einer Fotoausstellung und einem Vortrag im Awo-Kulturhaus die Entwicklung des Stadtviertels Revue passieren. Am 29. Juni 1993 wurde die Sanierungssatzung für Babelsberg im Stadtparlament beschlossen, erinnert Jan Kickinger. Mittlerweile sei die Sanierung fast komplett abgeschlossen – die Apotheke an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße und Rudolf-Breitscheid-Straße ist das letzte große Projekt, „ein Highlight“, wie Kickinger findet. 200 000 Euro Fördermittel fließen in die Sanierung, nach Abschluss 2019 soll unter anderem wieder die historische Stuckfassade zu sehen sein, so Kickinger. Auch alte Handwerkstechniken, wie etwa ein Leierputz kämen dabei zum Einsatz.

Um das Sanierungsgebiet nach dem Auslaufen – spätestens 2021 – weiter zu schützen, werden derzeit zwei Bebauungspläne sowie eine Gestaltungssatzung erarbeitet, so Kickinger. Darin sollen etwa Vorgaben für Fenster oder Farben festgehalten werden, wie sie auch für das Sanierungsgebiet galten. 

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AUS DEM PROGRAMM: Drei Tage, drei Orte

FREITAG

Die Böhmischen Tage beginnen heute um 18 Uhr im Awo-Kulturhaus im Babelsberger Rathaus, Karl-Liebknecht-Straße 135. Dort wird es einen Vortrag mit Filmen und Fotos zur Entwicklung von Babelsberg seit 1993 geben, auch eine Fotoausstellung zu dem Thema ist zu sehen. Um 20 Uhr startet im Hof des Kulturhauses eine Jazz- und Filmnacht: Zu erleben sind die Band mueller-mueckenheimer und der Film „Der Feuerwehrball“ von Milo Forman.

SAMSTAG

Gefeiert wird um den Weberplatz und die Weberstube in der Karl-Liebknecht-Straße 23: 11 Uhr gibt es in der Weberstube den Vortrag „Ankommen in Babelsberg“, zudem können Besucher das Spinnen und Weben ausprobieren. Für Kinder wird eine historische Ralley angeboten. Ab 14 Uhr gibt es auf dem Weberplatz ein Begegnungsfest im Böhmischen Biergarten mit Kulturprogramm. 19 Uhr erklingt in der Friedrichskirche Musik von Antonín Dvorák – der Eintritt kostet 5 Euro.

SONNTAG

Zum Abschluss hat die Kirche am Neuendorfer Anger von 13 bis 18 Uhr geöffnet, der Förderverein informiert über die erfolgreiche Sanierung des Hauses, auch ein Kurzfilm wird gezeigt. 14 Uhr berichtet der Kirchenhistoriker Andreas Kitschke über die Sanierung. Um 17 Uhr gibt es einen Gottesdienst. Im Garten des Anger-Apartments, Neuendorfer Anger 3, ist von 14 bis 17 Uhr Backtag: Dort kann Brot und Kuchen aus dem historischen Backofen probiert werden. 

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