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Blindgänger in Potsdam: Alle Informationen zur Bombensprengung am Mittwoch in Potsdam

Wichtige Orte liegen im Sperrkreis um den Fundort im Aradosee. Der Verkehr wird unterbrochen, Tausende müssen ihre Wohnungen verlassen. Der Überblick. 

Von Eva Schmid


Potsdam - Es ist die zweite Bombe im Wasser innerhalb weniger Wochen: Am morgigen Mittwoch wird wie berichtet ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der im Potsdamer Aradosee gefunden wurde, per Sprengung unschädlich gemacht. Die Weltkriegsbombe wurde bei einer systematischen Suche in etwa drei Metern Tiefe und einem Meter Schlamm gefunden. Da die Bombe am Heck stark verkrustet ist, der Zünder nicht identifiziert werden kann und ein großer Baum samt Krone auf dem Blindgänger liegt, muss die Bombe nach Einschätzung des Kampmittelbeseitigungsdienstes am Mittwoch gesprengt werden.

Der 800-Meter-Sperrkreis um den Bombenfund wird wichtige Verkehrsadern in der Stadt für mehrere Stunden lahmlegen. Die PNN geben einen Überblick, wo es morgen eng wird und was im Stadtverkehr zu beachten ist. 

Im Aradosee wurde der Blindgänger gefunden.
Im Aradosee wurde der Blindgänger gefunden.

© Ottmar Winter PNN

Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr

Sobald der Sperrkreis steht, werden die S-Bahnen aus Berlin am Bahnhof Babelsberg enden, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Die Regionalbahnen werden ab 10 Uhr über Werder, Golm und Spandau umgeleitet. Für einzelne Buslinien wird es auch Einschränkungen geben: Betroffen sind bereits ab 8 Uhr die Regiobuslinien 601, X 1 und 619 sowie die Linien der Verkehrsbetriebe 690, 693, 694. Der Straßenbahnverkehr ist nach Aussagen des Stadthauses nicht betroffen. Auch der Potsdamer Hauptbahnhof und der S-Bahnhof Babelsberg liegen nicht im Sperrkreis und bleiben während der gesamten Maßnahmen offen.

[Alle wichtigen News zur morgigen Bombensprengung lesen Sie ab dem frühen Mittwochmorgen in unserem Live-Blog auf pnn.de.]

Die Linien 601, X1 sowie 619 fahren am Horstweg von der Nuthestraße ab und werden dann über Horstweg und Heinrich-Mann-Allee zum Hauptbahnhof geleitet. Die Buslinie 690 fährt ab Willi-Frohwein-Platz über Horstweg, Heinrich-Mann-Allee und endet an der Ersatzhaltestelle Horstweg/Heinrich-Mann-Allee gegenüber der Straßenbahnhaltestelle Waldstraße. Dort ist dann ein Umstieg in die Straßenbahn möglich. Zudem wird auf dem Horstweg zwischen Großbeerenstraße und Dieselstraße eine Ersatzhaltestelle eingerichtet. 

Die Linie 693 fährt ab Drewitzer Straße/ Eduard-Claudius-Straße zur Heinrich-Mann-Allee und endet dann an der Ersatzhaltestelle Horstweg/Heinrich-Mann-Allee gegenüber der Straßenbahnhaltestelle Waldstraße. Auf dem Rückweg fährt der Bus über Horstweg in die Straße An der Alten Zauche und dann regulär weiter bis zum Bahnhof Rehbrücke.

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Ab Alt-Nowawes fährt die Linie 694 über die Humboldtbrücke, Berliner Straße, Am Kanal und Friedrich-Ebert-Straße bis zum Hauptbahnhof. Auf den Zwischenstationen ist kein Zusteigen möglich, Halt nur zum Ausstieg. An der Haltestelle S-Bahnhof-Babelsberg Schulstraße endet die Linie 616. Für Fahrten in Richtung Griebnitzsee ist der Einstieg an der gegenüberliegenden Haltestelle.

Die Potsdamer Verkehrsbetriebe (Vip) und Regiobus informierten am Mittwoch, dass aufgrund der Behinderungen im Potsdamer Stadtgebiet es auf allen Linien zu Verspätungen kommen wird, womöglich werden dadurch auch Anschlüsse verpasst. Zudem will der Vip auf den Linien 94 und 99 größere Fahrzeuge einsetzen, um auf das erhöhte Fahrgastaufkommen zum S-Bahnhof Babelsberg vorbereitet zu sein.

Einschränkungen im Straßenverkehr

Die Entschärfungsmaßnahme wird Straßensperrungen in der Teltower Vorstadt, Babelsberg und Zentrum Ost zur Folge haben. Der Sperrbereich wird begrenzt durch den Horstweg, die Heinrich-Mann-Allee, den Humboldtring sowie die Rudolf-Breitscheid-Straße. Auf der Nuthestraße ist die Abfahrt Friedrich-List-Straße ab 8 Uhr gesperrt. Autofahrer aus Richtung Süden mit dem Ziel Innenstadt können die Nuthestraße bis zum Horstweg befahren. Im Norden ist die Berliner Straße frei, eine Auffahrt auf die Nuthestraße ist dort aufgrund der Sperrung nicht möglich. Die Humboldtbrücke ist während der Entschärfungsmaßnahme gesperrt.

In den zwei für Bewohner offen stehende Turnhallen besteht Maskenpflicht

Während der Sperrung stehen die Turnhalle der Lenné-Schule sowie die Goethe-Schule als Aufenthaltsorte für Bewohnerinnen und Bewohner des Sperrkreises zur Verfügung. Ein Busshuttle zur Lenné-Schule fährt ab Friedrich-Engels-Straße Ecke Friedhofsgasse. Aufgrund der aktuell geltenden Umgangsverordnung werden Besucher gebeten, Masken zu tragen und sich an Abstands- und Hygienevorschriften zu halten.

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Die Stadtverwaltung gibt heute noch bis 19.30 Uhr Informationen rund um die Entschärfung und den Sperrkreis sowie am morgigen Mittwoch ab 6 Uhr bis zur Beendigung der Maßnahme unter der Tel.: (0331) 289 1677 sowie der Behördennummer 115 (8-18 Uhr). Personen, die nicht selbstständig den Sperrkreis verlassen können, sollen sich frühzeitig bei der Potsdamer Feuerwehr unter Tel.: (0331) 370 1216, um einen Transport für Mittwoch zu bestellen.

Sprengmeister Mike Schwitzke nach der kontrollierten Sprengung einer Fünf-Zentner-Bombe auf der Potsdamer Freundschaftsinsel, er zeigt einen Bombensplitter.  
Sprengmeister Mike Schwitzke nach der kontrollierten Sprengung einer Fünf-Zentner-Bombe auf der Potsdamer Freundschaftsinsel, er zeigt einen Bombensplitter.  

© Julian Stähle/dpa

Rund 7500 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen

Eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe US-amerikanischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg ist wie berichtet in der vergangenen Woche im Aradosee gefunden worden. Der Blindgänger soll morgen durch Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg unschädlich gemacht werden. Etwa 7500 Menschen in Babelsberg, Zentrum Ost und der Teltower Vorstadt, die innerhalb des Sperrkreises leben, müssen diesen bis 8 Uhr verlassen. Im Sperrkreis befinden sich drei Senioren-Tagespflege-Einrichtungen, die an diesem Tag geschlossen haben werden, vier Kitas, zwei Schulen sowie das Bundespolizeipräsidium.

Strohfloß soll Splitterflug begrenzen

Um den Splitterflug zu begrenzen, wird erneut ein sieben Mal sieben Meter großes Strohfloß zum Einsatz kommen. Mehr als 300 Helferinnen und Helfer, unter anderem von der Landeshauptstadt Potsdam, der Berufsfeuerwehr, freiwilligen Feuerwehren, Bundespolizei und Polizei sind am Mittwoch im Einsatz, um den Sperrkreis zu räumen und abzusichern.

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