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Es werden derzeit mehrere mögliche Standorte für eine Bioabfallvergärungsanlage in Potsdam untersucht. Die abgebildete Anlage steht in Bayern.

© dpa

Bioabfallvergärungsanlage im Potsdamer Norden: Die Angst vor einem Stinke-Betrieb

Im Potsdamer Norden könnte eine Bioabfallvergärungsanlage entstehen. Nun wehren sich die Ortsvorsteher mit einem offenen Brief gegen diese Idee. Sie fürchten Geruchsbelästigungen und gesundheitliche Probleme für die Anwohner.

Satzkorn/Marquardt - Mit einem offenen Brief wehren sich die Ortsvorsteher von Marquardt, Satzkorn und Uetz-Paaren gegen Pläne für eine Bioabfallvergärungsanlage im Potsdamer Norden. Das Schreiben aus den nördlichen Ortsteilen ging am Dienstag unter anderem an die Fraktionen im Stadtparlament und an den zuständigen Projektträger, die kommunale Stadtentsorgung (Step), eine Tochter der Potsdamer Stadtwerke.

Ein stinkender Gewerbebetrieb sei kontraproduktiv

Als mögliche Standorte sind eine Fläche neben der Zalando-Halle im Friedrichspark sowie ein Areal am Satzkorner Klärwerk im Gespräch. Die Ortsvorsteher fürchten, die Anlage werde für Geruchsbelästigungen und auch gesundheitliche Probleme für Anwohner sorgen: „Belastungen durch Bakterien und Schimmelpilze in der Luft können Allergien auslösen, reizende toxische Wirkungen und Infektionen verursachen.“ Zudem wird vor dem erwarteten Anlieferverkehr gewarnt, weil der Biomüll aus Umlandgemeinden in den Norden transportiert werde. Für den Norden als ausgewiesenes Naherholungsgebiet und Areal für künftige Wohnbebauung sei ein „stinkender Gewerbebetrieb kontraproduktiv“ – zumal auch die Kapazität des Klärwerks in Satzkorn verdoppelt werden solle, wie die Gegner schreiben.

Ein Step-Sprecher teilte mit, momentan würden noch Standorte für das Projekt geprüft. Das Planverfahren sei noch nicht beendet. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte die Step bereits ihren Antrag auf den Start eines Bebauungsplanverfahrens für eine Biovergärungsanlage in der südlich von Potsdam gelegenen Fresdorfer Heide aufgrund der Widerstände aus der Gemeinde Michendorf zurückgezogen. In der Anlage würde der durch die Einführung der Biotonne in Potsdam ohnehin vermehrt anfallende Bioabfall mit einem speziellen Gärungsverfahren zu Biogas aufbereitet, das ins Gasnetz eingespeist werden kann.

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