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Binnenfischerei-Institut wird modernisiert: Neubau für Fischforscher in Sacrow

Der bestehende Altbau des Instituts für Binnenfischerei soll abgerissen und ersetzt werden. Bis Mitte 2022 soll alles fertig sein. Die genauen Pläne stellen wir vor. 

Potsdam - Moderner, aber nicht größer. Das Institut für Binnenfischerei in Sacrow soll einen Neubau bekommen. Auf der europäischen Vergabeplattform ist derzeit die Generalplanung für das Vorhaben ausgeschrieben. Vorgesehen ist ein Ersatzneubau für ein bestehendes Gebäude. Dieses soll abgerissen und durch einen zweigeschossigen, 460 Quadratmeter großen Neubau in Massivbauweise an gleicher Stelle ersetzt werden, heißt es in der Ausschreibung. Noch bis Montag können sich die Interessenten melden.

Institutsdirektor Uwe Brämick bestätigte das Vorhaben auf PNN-Anfrage. Bis Mitte 2022 soll alles fertig sein. Wenn der Generalplaner fertig ist, soll die Förderung beantragt und der Bauantrag gestellt werden. Man erhoffe sich Unterstützung aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung, erklärte Brämick. Außerdem habe es schon erste Gespräche mit der Stadtverwaltung und der Landesregierung gegeben. Für eine Kostenschätzung sei es indes noch zu früh.

Gebäude in desolatem Zustand

Allerdings sei klar, dass sich etwas tun müsse, so Brämick. Der Altbau sei nicht sanierungsfähig. Er war im Zeitraum zwischen 1920 und 1940 als Lager und Stallung errichtet und zwischen 1950 und 1965 mehrfach um Anbauten unterschiedlicher Art und Ausführung erweitert worden. Das Gebäude sei baulich in einem desolaten Zustand und in Teilen nicht mehr nutzungsfähig.

Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes werden die Labore für Vermehrung und Jungfischaufzucht sowie Fischphysiologie, -gesundheit und Produktqualität angeordnet, heißt es in der Ausschreibung. Hinzu kommen sollen Räume für Produktentwicklung, Kühl- und Lagerräume sowie Umkleideräume und sanitäre Anlagen. Im Obergeschoss sind Arbeitsplätze für Datendokumentation und -auswertung, Lager und die Wärmeversorgung vorgesehen.

Der Einfluss des Klimas auf die Fische soll untersucht werden

Mit dem Neubau kann sich das Institut auch neuen Aufgaben zuwenden. Dabei stehe beispielsweise der Klimawandel im Fokus, so Brämick. So soll mithilfe einer klimatischen Steuerung der Einfluss der Temperatur auf die Fischzucht simuliert werden. „Temperaturveränderungen im Gewässerbereich werden kommen“, da ist sich Brämick sicher. Man wisse zwar, welche Temperaturen die Fische tolerieren können. Nicht bekannt sei aber bislang, welche Auswirkungen höhere Temperaturen langfristig auf die Vermehrung und den Stoffwechsel haben.

Das Institut hat derzeit rund 30 Mitarbeiter und wird von mehreren Bundesländern getragen, darunter Brandenburg. Das Brandenburgische Landwirtschaftsministerium fördert das Institut nach eigenen Angaben seit 1992. Es betreibt „anwendungsorientierte fischereiliche Forschung in Binnengewässern“.

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