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Fans feierten die musikalischen Acts auf dem Stadtwerke-Fest in Potsdam.

© A. Klaer

Bilanz des 16. Stadtwerke-Fests in Potsdam: Wetter gut, fast alles gut

Das Stadtwerke-Fest war eine Zeitreise bis in die 1970er Jahre. 40.000 Fans feierten vor allem Carlos Santana.

Potsdam - Es war ein bisschen wie Woodstock 1969. Nur der Schlamm und die Drogen fehlten. „Peace – is possible. Peace – is possible“, rief Carlos Santana am Samstagabend im Potsdamer Lustgarten mehrmals in die Menge und erntete stürmischen Applaus. Dann ging es weiter im unwiderstehlichen Rhythmus seines legendären Latin-Rock. Zwei ganze Stunden lang malträtierte der 68-Jährige, begleitet von seiner grandiosen Band, am Samstag auf dem 16. Stadtwerke-Fest seine E-Gitarre – wie damals bei seinem großen Durchbruch in Woodstock. Und mehr als 40 000 Besucher hielt es nicht mehr auf den Beinen. Alle wippten im Takt zu „Black Magic Woman“ oder „Oye Como Va“, einige nur zurückhaltend mit dem Kopf, vor allem die weiblichen Zuhörer tanzten ausgelassen bis spät in den Abend.

Nach Angaben von Stadtwerke-Sprecher Stefan Klotz blieb es den ganzen Samstag über friedlich. 20-mal musste das Deutsche Rote Kreuz Besucher wegen Kreislaufproblemen versorgen. Auch einige Betrunkene gab es. Einer sei gestürzt und habe sich so verletzt, dass er ins Krankenhaus musste, sagte Klotz. Wenig zu tun hatte hingegen die Polizei.

Eine musikalische Zeitreise auf dem Stadtwerke-Fest

Die Stimmung auf dem Stadtwerke-Fest war wohl eine der besten seit Langem, was nicht nur an Santana lag, dem Hauptakt des Abends. Zuvor konnten die Besucher auf der großen Bühne bei bestem Open-Air-Wetter eine musikalische Zeitreise durch die vergangenen Jahrzehnte erleben. Lediglich das lange Warten an den Bierständen – es gab nur eine Ausgabe pro Stand – nervte viele Besucher. Los ging es um 16 Uhr mit den Gewinnern des Contests „Potsdam on Stage“, Caro Jordanow und Band. Die Singer-Songwriterin brachte die Besucher mit ihrer schönen Stimme und den einfühlsamen Folk-Balladen auf Betriebstemperatur. Leider war der Auftritt schon nach gut einer halben Stunde vorbei. Dennoch gab sich die Band im Anschluss zufrieden. „Das war unser bislang größter Auftritt“, sagte Jordanow den PNN. Wie es weitergeht mit den Potsdamer Musikern, hauptberuflich allesamt Lehrer: Zunächst werden sie am 17. September auf dem Luisenplatz zum Tag des Handwerks zu sehen sein. Alles Weitere werde sich entwickeln, sagte sie.

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Danach betraten MiA die Bühne. Die Deutsch-Rocker um Frontfrau Mieze Katz – wie immer in schrillen Kostümen und in Anspielung auf diverse „unvollendete“ Berliner Baustellen vorübergehend auch mit Absperrbändern geschmückt – waren der erste Höhepunkt des Abends mit einer souveränen Show samt Hits wie „Tanz der Moleküle“. Einziger Schönheitsfehler: Eigentlich hatten zwei PNN-Leserinnen ein „Meet & Greet“ mit MiA gewonnen, was aber kurzfristig von der Band abgesagt wurde. Die Fans Maja Krüger – die extra für das Konzert aus Recklinghausen bei Dortmund angereist war – und ihre Freundin Jessy Dämgen waren natürlich traurig. „Wir haben schon 15 Jahre Bandliebe hinter uns. Das war schon enttäuschend“, sagte die 27-jährige Jessy, für die es später dann doch noch ein Happy End gab. Tatsächlich wurde ausgerechnet sie von Mieze Katz auf die Bühne geholt und war so ihrem Idol für kurze Zeit ganz nahe.

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Cyndi Lauper mit ihren Hits „Girls Just Want to Have Fun“ oder „Time After Time“

Nach den Brandenburg-Rockern von Six aus Jüterbog löste sich die Picknick-Stimmung – viele hatten Decken mitgebracht und saßen auf der Wiese vor der Bühne – langsam auf und 1980er-Ikone Cyndi Lauper läutete mit pinker Rasta-Frisur und in Lederkluft den internationalen Part des Abends ein. Sie überraschte viele Fans mit Country-Songs – so interpretierte sie den Hit aus dem Jahr 1908 von Patsy Montana, „I Want to Be a Cowboy’s Sweetheart“. Natürlich gab es auch ihre Hits wie „Girls Just Want to Have Fun“ oder „Time After Time“.

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Kein Vergleich aber zu Carlos Santana. Immer wieder gab es mitreißende Soli der Musiker, ob am Keyboard, am Schlagzeug oder mit der Gitarre. Als dann die letzte Zugabe vorbei war und das Licht auf der Bühne ausging, verschwanden die Besucher glücklich, aber erschöpft in der Nacht. Schade eigentlich: So schnell kommt Santana wohl nicht mehr nach Potsdam – und das auch noch kostenlos.

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Stefan Engelbrecht

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