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Landeshauptstadt: Bibliotheken und Gospel

Imagekampagne für das Bibliothekswesen gestartet

Imagekampagne für das Bibliothekswesen gestartet „Ich weiß was, was Du nicht weißt“, steht herausfordernd auf den roten T-Shirts, die sich die Akteure der bundesweit ersten Imagekampagne für die Bibliotheken angezogen haben. Beim gestrigen Pressegespräch in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam wurde Sinn und Zweck dieser Aktion erläutert. Dass das Bibliothekswesen eine Imagekampagne braucht, liegt für die beiden Initiatorinnen Karen Falke, Leiterin der Hochschulbibliothek, und Cornelia Stabroht auf der Hand. Gemeinsam mit Dr. Hans-Gerd Happel, Direktor der Bibliothek der Europa-Universität Viadrina, wollen sie auf die Bedeutung von Bibliotheken bei der Vermittlung von Wissen, „Informationskompetenz“ und – nicht zuletzt – der Leseförderung aufmerksam machen. Gerade im Zusammenhang mit der Pisa-Studie habe sich gezeigt, dass in Ländern mit ausgeprägtem Bibliothekswesen diesbezügliche Fähigkeiten wesentlich besser sind als hier zu Lande. Die Ursachen für die Misere sind ihrer Ansicht nach vielfältig. So wird etwa in Finnland pro Einwohner 4,50 Euro für Bibliotheken ausgegeben, während der Betrag in Potsdam unter einem Euro, bundesweit nur wenig darüber, liegt. Trotz sinkender materieller und personeller Ausstattung sind Bibliotheken die „am häufigsten besuchten Publikumseinrichtungen in Städten und Gemeinden“, so die Initiatorinnen.  Bei einem Medienbestand von 6,21 Millionen Büchern, Zeitschriften, DVDs, Videos und CDs gab es im Land Brandenburg im Jahr 2003 rund 16,8 Millionen Entleihungen. Darüber hinaus haben die Bibliotheken mit 14 349 Veranstaltungen auf sich aufmerksam gemacht und insgesamt 6,28 Millionen Besucher gezählt. Die Rolle der Bibliotheken in der kulturellen Bildung werde viel zu wenig gefördert, heißt es in einer Situationsskizze von Dr. Claudia Lux, Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes. Es existiert in Deutschland bisher weder ein Bibliotheksgesetz  noch ein Entwicklungsplan, welche die Bibliotheksversorgung zur Pflicht von Gemeinden machen könnten. Der Dachverband der Bibliotheksverbände hat nun mit der Bertelsmannstiftung ein Strategiekonzept entwickelt, mit der die Leistungsfähigkeit der Bibliotheken bundesweit herausgehoben werden soll. Unabhängig davon werben die Veranstalter der Imagekampagne für die Bibliotheken in Berlin und Brandenburg. Dafür konnten bekannte Mitstreiter und Sponsoren gewonnen werden, darunter auch die „Golden Gospel Singers“ aus New York.  Am Nikolaustag um 17 Uhr geht es somit im Schaufenster der Fachhochschule in der Friedrich-Ebert-Straße 6 rund um Bibliotheken und Gospelmusik. Babette Kaiserkern

Babette Kaiserkern

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