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Bewährungsstrafe für 54-Jährigen: Wegen Sex-Attacke verurteilt

Auf dem Parkplatz eines Discounters hat der Angeklagte die Obdachlosenzeitung verkauft. Als eine 41-Jährige ihn vom Gelände schicken wollte, belästigte er die Frau.

Potsdam/Bornim - Wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung ist am Dienstag ein 54 Jahre alter Rumäne am Potsdamer Amtsgericht zu acht Monaten Gefängnis auf Bewährung verurteilt worden. Es ging um einen Vorfall vom 25. August des vergangenen Jahres, Hauptbelastungszeugin war eine Verkäuferin aus einem Discounter an der Potsdamer Straße in Bornim. Die 41-jährige Marquardterin schilderte im Gericht, der Angeklagte habe auf dem Gelände wiederholt versucht, Obdachlosenzeitungen zu verkaufen – und sei wegen eines Hausverbots schon mehrfach weggeschickt worden, weil er Kunden angepöbelt und auch bespuckt habe. Am Tattag habe sie den Mann einmal mehr freundlich bitten wollen, sich zu entfernen. Doch nach der Begrüßung habe er ihr plötzlich in den Schritt gegriffen und zugekniffen. Dann wollte er flüchten, sie habe ihm aber noch einen Tritt ins Gesäß verpassen können. Später verhaftete ihn die Polizei. Ein weiterer Anklagepunkt betraf einen im vergangenen April begangenen Diebstahl von Unterwäsche aus dem „Kaufland“Supermarkt im Hauptbahnhof.

Vor Gericht zeigte sich der wegen Diebstahls vorbestrafte Mann reuelos. Die Zeugin verleumde ihn, schimpfte er und zeigte auch der Richterin Kerstin Nitsche einmal einen Vogel. Wegen dieser zur Schau gestellten Uneinsichtigkeit und weil der Angeklagte die Verkäuferin habe gezielt demütigen wollen, forderte die anwesende Staatsanwältin eine Haftstrafe von neuneinhalb Monaten – ohne Bewährung. Sein Verteidiger Steffen Sauer plädierte zumindest für acht Monate, aber mit Bewährung. Denn sein Mandant habe nach der Tat bereits fünf Monate in Untersuchungshaft gesessen. Dem pflichtete Richterin Nitsche bei: Man müsse sich an die rechtlichen Vorgaben halten. Vielleicht sei die U-Haft ja ausreichend gewesen, sodass der Mann nun keine Straftaten mehr begehe, meinte sie. Ohnehin bleibt der wohnungslose Rumäne zunächst in der Justizvollzugsanstalt in Brandenburg/Havel: Dort sitzt er derzeit noch eine Geldstrafe wegen Schwarzfahrens ab.

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