zum Hauptinhalt

Betriebshof-Verlegung schafft Fakten: Erster Schritt zum kleineren Volkspark

Die umstrittene Verkleinerung des Volksparks in Potsdam sollte erneut geprüft werden. Doch schon vorher schafft die kommunale Bauholding Fakten: Bald rollen Baumaschinen auf die Anlage.

Potsdam/Bornstedter Feld - Obwohl die umstrittene Verkleinerung des Volksparks nach einem Stadtverordnetenbeschluss eigentlich noch einmal überprüft werden soll, schafft die kommunale Bauholding Pro Potsdam nun Fakten. Das Unternehmen teilte jetzt mit, Mitte März werde man mit dem Bau eines neuen Betriebshofs für das Areal beginnen. Das bisherige Wirtschaftsgebäude an der Georg-Hermann-Allee, was zur Bundesgartenschau 2001 noch als Gärtner- und Bauernmarkt genutzt wurde, werde aufgegeben. Das Areal gehört zu dem Teil des Parks, der ab Ende des Jahres zugunsten neuer Wohnblocks weichen soll.

Allerdings hatten die Stadtverordneten erst Anfang des Monats auf Antrag der CDU/ANW-Fraktion entschieden, die bisherigen Planungen in dem Bereich noch einmal zu überprüfen. Demnach soll für die bisher für Wohnungsbau vorgesehenen Parkflächen geprüft werden, ob dort zum Beispiel soziale oder andere Nutzungen möglich und sinnvoll sind und wie teuer dies für den kommunalen Entwicklungsträger wäre. Auch ein Erhalt des Parks wäre damit theoretisch möglich. Die CDU sorgt sich vor allem, dass die geplanten Häuser mit 300 Wohnungen so dicht an den dann verengten Park rücken, dass zum Beispiel Lärmkonflikte viel wahrscheinlicher würden – und der Park noch mehr Attraktivität verlieren könnte. Unter anderem müssen für die Bebauung die Partygärten und der Zirkus Montelino umziehen, für die große Beachvolleyballanlage gab es zuletzt noch gar keinen Ausweichstandort.

Spielraum für andere Nutzung außer Wohnungen?

Für einen Erhalt oder eine andere Nutzung außer Wohnungen besteht aus Sicht der CDU auch finanzieller Spielraum, da der Entwicklungsträger deutlich mehr Geld beim Verkauf von Grundstücken im Bornstedter Feld eingenommen habe – wie gut gefüllt die Kassen sind, ist allerdings bisher unklar. Auf Anfrage teilte ein Unternehmenssprecher zuletzt mit, Ende März werde eine neue Finanzübersicht an die Landeshauptstadt übermittelt und dann auch öffentlich vorgestellt. So gebe es zwar höhere Einnahmen – allerdings müsse man auch zusätzliche soziale Infrastruktur in dem Viertel finanzieren, hieß es weiter. Den Verzicht auf die Verkleinerung des Volksparks hatte das Unternehmen bisher vor allem aus finanziellen Gründen abgelehnt. Ein Rathaussprecher hatte zudem zuletzt auf PNN-Anfrage erklärt, dass es für den zu bebauenden Volkspark-Teil ohnehin einen von den Stadtverordneten schon vor Jahren beschlossenen Bebauungsplan gebe, der Wohnhäuser vorsehe.

Auf diesen B-Plan beruft sich nun auch der Entwicklungsträger beim Bau des besagten Betriebshofs, der südlich des jetzigen Standorts des Montelino-Zirkus entstehen soll. Der Stützpunkt sei für die mit der Parkpflege beauftragten Dienstleister, Techniker und andere Mitarbeiter gedacht – und soll bis November fertig sein. Dann wird auch das Ergebnis des besagten Prüfauftrags zur Parkverkleinerung erwartet. Erste Fakten dafür sind dann allerdings schon geschaffen. 

Zur Startseite