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Betreuung zum kostenlosen Frühstück: Fachkräfte sollen soziales Miteinander vermitteln

Künftig soll jeweils der an den Schulen eingesetzte externe Caterer das Frühstück bringen. Das Modell soll die schon seit Jahren an einigen Brennpunkt-Schulen tätige Spirellibande der Arbeiterwohlfahrt ersetzen, die wegen sinkender Spendeneinnahmen in finanzielle Nöte geraten ist.

Potsdam - Das kostenlose Frühstücksangebot für Kinder aus finanzschwachen Familien an nunmehr 14 Schulen in Potsdam soll nun möglichst zeitnah auch sozialpädagogisch betreut werden – wenn genug Geld da ist. Das hat das Bildungsdezernat der Beigeordneten Noosha Aubel (parteilos) den Fraktionen im Stadtparlament mitgeteilt. Den 750 teilnehmenden Kindern sollten dabei von Fachkräften die Themen gesunde und ausgewogene Ernährung sowie soziales Miteinander vermittelt werden, heißt es in dem Schreiben von Aubel. Zudem solle bei Bedarf das Gespräch mit den Eltern gesucht werden – etwa bei Themen wie witterungsgerechter Kleidung oder Sozialverhalten.

Anlass war Kritik an der von der Stadt geplanten Neugestaltung des kostenlosen Frühstücks für finanzschwache Schüler. Künftig soll jeweils der an den Schulen eingesetzte externe Caterer das Frühstück bringen. Das Modell soll die schon seit Jahren an einigen Brennpunkt-Schulen tätige Spirellibande der Arbeiterwohlfahrt ersetzen, die wegen sinkender Spendeneinnahmen in finanzielle Nöte geraten ist, seit die Stadtpolitiker das Frühstück auf weitere Schulen ausgeweitet haben. Bei dem Awo-Projekt gab es auch die nun gewünschte sozialpädagogische Betreuung.

„Wir müssen das Beste für die Kinder erreichen“

Die wird in einigen Schulen dennoch auf sich warten lassen, denn sie muss in den Verträgen mit den jeweiligen Caterern festgeschrieben werden. Aktuell sind nur für drei der 14 Schulen neue Verträge ausgeschrieben, beim Rest ist die Laufzeit noch länger. „Bei den bestehenden Kontrakten soll auf kommunikativem Wege mit den Caterern ein diesbezügliches Einvernehmen hergestellt werden“, heißt es in dem Aubel-Schreiben. Die Rahmenbedingungen für die sozialpädagogische Betreuung sollen vorher in einem Arbeitskreis aus Schulen und Stadtverwaltung beraten werden. Auch über die Einbindung von Ehrenamtlichen soll dort beraten werden.

Erst dann sei eine Kostenkalkulation geplant. Ob man das bezahlen könne, sei daher unklar. Auch ein Start der sozialpädagogischen Arbeit ab dem neuen Schuljahr könne nicht garantiert werden. Bisher plant die Stadt mit rund 150 000 Euro Kosten für die Zeit von September bis Dezember. Das Vorgehen war am Dienstagabend auch Thema im Bildungsausschuss, ohne dass dazu etwas entschieden wurde. Der Ausschussvorsitzende Clemens Viehrig (CDU/ANW) sagte, es sei in der Debatte aber deutlich geworden, dass das Vorgehen nicht optimal gewesen sei: „Aber jetzt müssen wir das Beste für die Kinder erreichen.“

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