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Ganz vorne mit dabei. Sebastian Fitzek ist derzeit einer der erfolgreichsten Thrillerautoren Deutschlands. Seine Fans fieberten „Flugangst 7A“ schon lange entgegen.

© Ronny Budweth

Bestsellerautor in Potsdam: Flugstunde mit Sebastian Fitzek

Der Bestsellerautor feierte die Premiere seines neuen Thrillers „Flugangst 7A“ im Studio Babelsberg. Ein Abend der unheimlichen Szenarien - und der kuriosen Fluganekdoten.

Von Sarah Kugler

Potsdam - Die Illusion ist täuschend echt: Motorenlärm gepaart mit Flugwindgeräuschen ertönt aus Lautsprechern in der Gepäckablage, darunter sitzen die „Passagiere“ in Dreierreihen und warten auf die Ansage des Flugbegleiters. Der ist in diesem Fall niemand anderes als Sebastian Fitzek, einer der populärsten Thrillerautoren in Deutschland. Fitzek feierte die Premiere zu seinem neuen Buch „Flugangst 7A“ am Dienstagabend auf dem Gelände vom Studio Babelsberg im Flugzeug-Set. Eingeladen waren Vertreter der Presse, der Buchbranche sowie einige Fans.

Zwanzig Meter ist die Kulisse lang, 3,50 Meter breit und 2,50 Meter hoch – ein voll begehbares Flugzeug. Gebaut wurde es für den 2009 ausgestrahlten Fernsehfilm „Crashpoint – 90 Minuten bis zum Absturz“, wie Studio-Sprecherin Bianca Makarewicz den PNN bei der Buchpremiere sagte. Später wurde es unter anderem für Filme wie „Unknown Identity“ mit Liam Neeson oder „Ghostwriter“ mit Pierce Brosnan genutzt. Auch für Werbeclips und Fotoshootings sei es ein beliebtes Motiv, sagte Makarewicz. Der Innenraum ist komplett umbaubar, die derzeit 96 Sitze sowie die Breite können verändert werden. Dank eingebauter Hydraulik kann sich das Flugzeug sogar bewegen.

Keine Lektüre für Menschen mit Flugangst

Den Gästen der Buchpremiere am Dienstag blieb dieser Spezialeffekt jedoch erspart. Zum Glück, möchte man sagen, denn die Stimmung bei der Lesung war schon angespannt genug. Das lag vor allem an Fitzeks neuem Roman „Flugangst 7A“, der seit dem gestrigen Mittwoch im Buchhandel erhältlich ist und von einer horrorartigen Flugsituation erzählt. Die beginnt für den Leser bereits auf dem Cover des Thrillers, auf dem ein fieses Wackelbildhologramm ein verschwommenes Gesicht und eine gegen das Flugzeugfenster gepresste Hand aufflackern lässt. Die klare Botschaft: Es wird beklemmend.

Held des Buches – oder wie Fitzek ihn am Dienstag nannte: der arme Tropf, der seine Hauptfigur werden musste – ist Mats Krüger, ein Psychiater, der unter Flugangst leidet. Doch als seine Tochter ein Kind erwartet, überwindet er sich und steigt in seiner Wahlheimat Argentinien in eine Flugmaschine. Zur Sicherheit reserviert er gleich vier Sitze, darunter auch den dubiosen Platz 7A, der unter abergläubischen Menschen als Unglückssitz gilt, wie Fitzek am Dienstag erklärte. „Er möchte auf keinen Fall, dass dort jemand sitzt, schließlich soll kein Unglück heraufbeschworen werden“, so der Autor. Allerdings geht sein Plan nicht auf. Im Gegenteil: Krüger erhält nämlich einen dubiosen Anruf, der ihn vor eine schreckliche Wahl stellt. Entweder er bringt das Flugzeug mit Hilfe eines ehemaligen gewalttätigen Patienten zum Absturz oder seine Tochter und das Kind sterben.

Lustige Fluganekdoten und Erfahrungen, bei denen Fitzek mulmig wurde

Bis zu dieser Stelle nahm Fitzek seine Zuhörer in der Lesung am Dienstag mit – wie es weitergeht, müssen die Leser selbst herausfinden. Dabei holte er sich Unterstützung von Synchronsprecher Simon Jäger, der unter anderem die deutsche Stimme von Matt Damon ist und Fitzeks Hörbücher einspricht. „Ihm habe ich zum großen Teil meinen Erfolg zu verdanken“, meint der Bestsellerautor. Denn als Jäger 2006 Fitzeks ersten Roman einspricht, kannte den Autoren noch niemand, Jäger hingegen habe schon eine große Fangemeinde gehabt. „Die Leute haben das seinetwegen gekauft und dann ging es los“, erzählt Fitzek und lacht.

Überhaupt gab er am Dienstag den perfekten Entertainer, erzählte lustige Fluganekdoten und berichtete von eigenen Flugerfahrungen, bei denen ihm schon mal mulmig wurde. Auf die Story zu seinem neuen Buch kam er allerdings durch die Suche nach dem sichersten Flugzeugplatz und stieß dabei auf den angeblichen Unglückssitz 7A. Im Flugzeug des Filmstudios existiert der allerdings nicht, sodass die Zuhörer der Lesung mehr oder weniger entspannt auf den nicht nummerierten Sitzen folgen konnten.

Der Thriller: Sebastian Fitzek, Flugangst 7A. Droemer Knaur Verlag, 400 Seiten. Preis: Hardcover 22,99 Euro, E-Book 16,99 Euro.

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