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Im Dezember vergangenen Jahres wurde die Jugendberufsagentur in Potsdam eröffnet. 

© Ronny Budweth

Berufsorientierung für Jugendliche: Unter einem Dach

Beim ersten Brandenburger Tag der Jugendberufsagenturen trafen sich Vertreter der elf Brandenburger Einrichtungen. Jugendliche profitieren in Potsdam von einem vielseitigen Beratungsangebot - vom Ausbildungsabbruch bis zur Suchtberatung.

Innenstadt - Ein lückenloser Übergang von der Schule in den Beruf, weniger Ausbildungsabbrecher und möglichst wenig unbesetzte Lehrstellen: Das sind die Ziele der insgesamt elf Jugendberufsagenturen, die in den vergangenen Jahren in Brandenburg entstanden sind. Am Montag trafen sich Vertreter der Einrichtungen aus ganz Brandenburg sowie vom Landesministerium für Bildung und Jugend zum ersten Brandenburger Tag der Jugendberufsagenturen (JBA) in Potsdam. Im Dezember 2017 wurde eine der zentralen Anlaufstellen zur Berufsorientierung im Horstweg 96 in Potsdam eröffnet. Unter einem Dach könnten die Jugendlichen Beratung zur Berufsorientierung erhalten, wenn sie einen Schulabschluss nachholen wollen oder wenn ein Jugendlicher seine Ausbildung abgebrochen hat und ihm schnellstmöglich ein neuer Ausbildungsplatz vermittelt werden soll, sagte Doreen Ließ, Teamleiterin Berufsberatung in der Potsdamer JBA. Teil der JBA ist auch eine Sucht- und Schuldnerberatung. „Manchmal ist es auch eine kleine Lebensberatung“, sagte Ließ. Wichtig sei es, den Jugendlichen zu vermitteln, dass sie dort immer Unterstützung bekommen, wie bei Problemen in der Ausbildung. 

Nicht für jeden ist YouTuber der passende Beruf  

In der Beratung würden die Jugendlichen aber auch erkennen, dass sich mancher Beruf als unpassend erweist. Etwa 15 Prozent der Jugendlichen wollen laut Ließ Modeberufe wie YouTuber ergreifen. Die Beratungsangebote der JBA kommen laut Anja Spiegel, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur Potsdam, gut an. „Wir haben einen stetigen Zulauf zur Jugendberufsagentur“, sagte sie. In der Potsdamer JBA gebe es ein vielfältiges Angebot. Regelmäßig seien dort die Handwerkskammer, die Industrie- und Handelskammer und der Jugendintegrationsdienst vertreten. Mit allen Akteuren wie Berufsberatung, Jobcenter und Jugendhilfe unter einem Dach könnten sich die einzelnen Akteure besser absprechen. Für den jeweiligen Jugendlichen sei es transparenter und schneller als vorher, so Spiegel. Seit Eröffnung der JBA in Potsdam haben laut Isabel Wolling, Pressesprecherin der Potsdamer Agentur für Arbeit, 726 Jugendliche die Einrichtung zur Beratung aufgesucht, außerdem haben etwa 120 Tandem-Beratungen zwischen mehreren Akteuren der JBA stattgefunden. Derzeit gebe es in Potsdam 384 arbeitslose Jugendliche, so Wolling. Gleichzeitig seien in diesem Ausbildungsjahr noch 408 Lehrstellen in verschiedenen Bereichen unbesetzt. 

Birte Förster

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