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Landeshauptstadt: Berggruen kauft ehemaliges Hauptpostamt

Sohn des Berliner Kunstsammlers erwirbt Haus / Künftig „Palais am Stadtkanal“

Innenstadt - Das ehemalige Hauptpostamt am Platz der Einheit ist verkauft. Wie Rolf Schulz, Pressesprecher der Deutschen Post AG gestern bestätigte, habe man bereits im November einen Vertrag unterzeichnet, mit dem das rund 7500 Quadratmeter große Grundstück zwischen Platz der Einheit, Französischer Straße und der Straße Am Kanal den Besitzer wechselt. Käufer ist die in Berlin ansässige Nicolas Berggruen Holding GmbH. Nicolas Berggruen, Mehrheitsgesellschafter und Namensgeber der Grundstücksgesellschaft, ist der Sohn des bekannten Kunsthändlers und Sammlers Heinz Berggruen, dessen private Sammlung moderner Kunstwerke 1996 in das Eigentum der Stadt Berlin überging. Die Kollektion ist seither der Öffentlichkeit unter dem Namen „Sammlung Berggruen“ zugänglich.

Wie Samuel Fischer, Geschäftsführer der Berggruen Holding gestern verlautbaren ließ, plane man zunächst eine „Sanierung und Modernisierung“ des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Hauptpostamtes. Mit den Planungen werde ein Architekturbüro beauftragt. Der neobarocke Gebäudekomplex war zwischen 1894 und 1900 nach Plänen des Oberpostrats Ernst Hake errichtet worden. In den kommenden fünf Jahren soll nun eine Herrichtung für zukünftige Mieter erfolgen. Die Post, die zur Zeit etwa 50 Prozent der Gesamtfläche von etwa 10 000 Quadratmetern nutzt, werde als Mieter in dem Gebäude bleiben. Für die übrigen 50 Prozent sei nach der Sanierung eine Vermietung an Geschäfts- und Büronutzer geplant. Aus Vermarktungsgründen soll das Gebäude in Zukunft den Namen „Palais am Stadtkanal“ tragen. Wohnungen, so Fischer, sollen in dem Komplex jedoch keine entstehen.

Mit dem Verkauf beendet die Deutsche Post eine mehrjährige Suche nach einem Käufer für das Gebäude. Denkmalschutzauflagen hatten zunächst zu Zurückhaltung bei potentiellen Käufern geführt. Das Gebäude befindet sich jedoch in einer städtebaulich exponierten Lage, was das Objekt offenbar für die Berggruen Holding interessant werden ließ. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Nutzung der etwa 3000 Quadratmetern Freifläche, die die Holding mit dem Kauf des Gebäudes erworben hat. Erst im vergangenen Jahr hatte die Post die an die Französische Straße angrenzenden Gebäude abreißen lassen. Freifläche, die nun genutzt werden kann: Auf Anfrage räumte Fischer ein, man erwäge einen Neubau, der etwa ein Hotel beherbergen könnte. Konkrete Planungen bestünden jedoch nicht, zumal für einen Neubau zunächst ein Mieter vorhanden sein müsse. Claas Greite

Claas Greite

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