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60 Jahre ein Paar. Lieselotte und Gustav Grundmann aus Babelsberg.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Beim Tanz in den Mai war es geschehen Lieselotte und Gustav Grundmann feierten gestern ihre Diamantene Hochzeit

Ob sie damals mit einander getanzt haben, wissen sie gar nicht mehr so genau. Denn eigentlich, sagt Lieselotte Grundmann, könne ihr Mann ja gar nicht tanzen.

Ob sie damals mit einander getanzt haben, wissen sie gar nicht mehr so genau. Denn eigentlich, sagt Lieselotte Grundmann, könne ihr Mann ja gar nicht tanzen. Trotzdem ist zwischen ihnen der Funke übergesprungen in jener Nacht des 1. Mai 1948 in Bornim – und er ist geblieben: Gestern feierten Lieselotte und Gustav Grundmann ihren 60. Hochzeitstag. Zum Jubiläum hat das Paar die Familie ins „Café Babelsberg“ zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Verwundert sind die beiden Babelsberger über den Trubel, als ihnen Oberbürgermeister Jann Jakobs persönlich mit einem Frühlingsblumenstrauß gratuliert und ein Akkordeonspieler „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ anstimmt. Bei ihrer Goldenen Hochzeit vor zehn Jahren sei alles viel ruhiger vonstatten gegangen, sagt Gustav Grundmann.

Der Stadt Potsdam sind die heute 79-jährige Lieselotte und der 82-jährige Gustav, der ursprünglich aus Glindow kommt, ihr Leben lang treu geblieben. Am 9. April 1950 heirateten die beiden in der Friedrichskirche in Babelsberg. Gefeiert wurde anschließend zu Hause. „Damals waren wir noch nicht so vermögend“, scherzt Gustav Grundmann.

Die Anfangsjahre ihrer Ehe, als die Kinder klein waren, seien zugleich die schwierigsten gewesen, erinnert sich Lieselotte Grundmann. Zwischen 1950 und 1955 wurden fünf ihrer Töchter geboren. Sie gab für diese Zeit ihre Beschäftigung in einer Babelsberger Schuhfabrik auf und kümmerte sich um die Mädchen, während ihr Mann von früh bis spät in Berlin auf dem Bau arbeitete. „Sonst würde Berlin heute gar nicht stehen“, sagt Lieselotte Grundmann mit einem Augenzwinkern. Gemeinsam mit ihrer sechsten und jüngsten Tochter Monika zogen die Grundmanns 1975 in ihr eigenes Haus in Babelsberg, in dem sie bis heute wohnen. Zehn Jahre habe das Projekt Hausbau damals in Anspruch genommen, weil die Beschaffung von Baumaterial so schwierig gewesen sei. Heute freut sich das Ehepaar über den Besuch ihrer sechs Töchter, sechs Enkel und fünf Urenkel, die alle in der Potsdamer Umgebung wohnen geblieben sind. Beschäftigt halte sie außerdem der Garten auf dem 2300 Quadratmeter großem Grundstück.

Neben den Kindern gehört für Gustav Grundmann das Reisen zu den Höhepunkten ihrer gemeinsamen Jahre. Als die Mauer fiel, machte sich das Ehepaar auf, Westeuropa zu erkunden: Holland, Schweden, Norwegen, Österreich und Italien gehörten zu ihren Zielen. Ein Geheimnis für das Gelingen ihrer Beziehung gebe es nicht, resümiert der Ehemann: „Wir haben uns einfach die größte Mühe gegeben.“ Christin Köppen

Christin Köppen

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