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Bebauung in Drewitz: Wettbewerb für neue Hochhäuser am Stern-Center

Für die Wohnbebauung rund um das Einkaufszentrum in Drewitz soll es einen internationalen Architektenwettbewerb geben. In den Hochhäusern könnten rund 1400 Menschen wohnen.

Von Florian Kistler

Potsdam - Der Fahrplan für den Bau des neuen Wohnquartiers am Stern-Center im Potsdamer Stadtteil Drewitz nimmt immer mehr Gestalt an. Viola Holtkamp von der städtischen Bauleitplanung teilte im Bauausschuss mit, dass internationale Architekten „in das kooperative Gestaltungsverfahren“ miteinbezogen werden soll. Sie sollen sich mit dem Standort und den Entwicklungsmöglichkeiten auseinandersetzen, so Holtkamp. Die Aufgabenstellung für den Wettbewerb soll noch im Dezember versandt werden.

Geplant ist wie berichtet, dass neben dem 73 Meter hohen, 24-stöckigen Stern-Plaza-Hochhaus zwei weitere Gebäude mit ähnlicher Größe entstehen. Mit den Neubauten soll Platz für 1400 Bewohner geschaffen werden. Als Baufläche sollen zwei nicht mehr benötigte Parkplätze dienen, die östlich und westlich an das Center angrenzen.

Zur Gestaltung soll es eine Ausstellung geben

Die Ergebnisse des Gestaltungsverfahrens sollen anschließend in einer öffentlichen Ausstellung der Bevölkerung präsentiert werden. „Dadurch soll eine umfangreiche Diskussion stattfinden,“ sagte Holtkamp. Kritik an dieser Vorgehensweise kam von Steffen Pfrogner (Die Andere). Er hält es für wenig sinnvoll, dass die Öffentlichkeit erst im späteren Verlauf des Gestaltungsverfahrens miteinbezogen wird. „Wenn der Wunsch besteht, dass die Öffentlichkeit eingebunden wird, dann sollte man das jetzt tun und sie nicht später erst informieren“, so Pfrogner. Die Fachleute würden schließlich die Entwürfe aufgrund der Auslobung der Stadt anfertigen. „Später geht dann die große Diskussion in der Bevölkerung los“, sagte Pfrogner.

Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) entgegnete, dass es eine „gute Tradition“ sei, dass aus den Wettbewerben heraus die Ergebnisse präsentiert werden und es dann Anmerkungen gibt, wie die Planung verändert werden soll. Zudem sagte Rubelt, dass nur wenige private Investoren bereit seien, solche Wettbewerbe durchzuführen. Er warf Pfrogner vor, „die Baukulturrealitäten zu ignorieren“.

Noch vor dem Sommer sollen die Entwürfe stehen

Ziel sei es, vor den Sommerferien 2020 zu einer Endpräsentation der Entwürfe zu kommen. Dann soll das Bebauungsplanverfahren gestartet werden. Der Center-Betreiber ECE hofft, dass im Jahr 2022 der Bau beginnt. Zwei Jahre später soll das Wohnquartier fertiggestellt werden.

Ralf Jäkel (Linke) plädierte dafür, bei Planung für den Wohnungsbau auch die Schaffung eines besseren ÖPNV-Angebotes zu prüfen. „Ich fordere keine eigene Trasse. Es sollte aber eine Bus- oder Straßenbahnanbindung in Betracht gezogen werden.“ 

Schon 2013 hatte es Pläne für den Bau eines rund 4000 Quadratmeter großen Sportartikelmarktes auf dem Parkplatz neben dem Porta-Möbelmarkt gegeben. Diese wurden allerdings – ebenso wie die Pläne für den Ausbau der oberen Etage des Einkaufszentrums – 2015 wieder aufgegeben. Zur Begründung hieß es damals, die zunehmende Konkurrenz durch den Online-Handel sei zu groß, eine Erweiterung der Einkaufsflächen lohne sich daher nicht mehr. 

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