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Das Leben ist eine Baustelle: In der Gagarinstraße wird der Altbau saniert

© Ottmar Winter PNN

Baustellen an Potsdamer Schulen: Schulstart ohne Verzögerung

Potsdams Schulbaustellen liegen weitgehend im Plan. Der Betrieb ist laut Stadt nicht durch Baumaßnahmen gestört. In den nächsten Jahren investiert Potsdam kräftig.

Potsdam - Noch sind Ferien, aber der Beginn des Schuljahres am 10. August rückt näher. Und erstmals seit Jahren steht für keine Schüler infrage, ob ihre Schule dann auch wirklich nutzbar ist, weil sich Bauarbeiten verzögern. In den vergangenen Jahren mussten häufig Provisorien organisiert werden. Allerdings war zu diesem Schuljahr auch keine Fertigstellung geplant. Wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte, werde der Bedarf durch Neubauten oder Erweiterungen aus den vergangenen Jahren gedeckt. „Zum Schuljahresbeginn 2020/21 stehen alle geplanten Kapazitäten zur Verfügung“, so ein Rathaussprecher. Es ist also noch Platz übrig.

Ganz pannenfrei geht es beim Schulbau dennoch nicht voran. Wie bereits im Juni berichtet, bleibt das Schulzentrum Am Stern in der Gagarinstraße ein halbes Jahr länger eine Baustelle. Wegen des Cyberangriffs auf die Stadtverwaltung war es nach Rathausangaben auch zu einer „Unterbrechung der Ausschreibungs- und Vergabeprozesse“ gekommen, was beim Schulzentrum „zu spürbaren Verzögerungen“ führte. Das Ende des letzten Bauabschnitts vor Ort – die Sanierung und Erweiterung der Bestandsgebäude – verschiebe sich auf die Winterferien 2021. Auf den Schulbetrieb habe diese Verzögerung jedoch keine wesentlichen Auswirkungen, wie die Stadtverwaltung versichert, „da bereits jetzt ausreichende Raumkapazitäten zur Verfügung stehen“.

Dutzende Baustellen in den nächsten Jahren

In den nächsten Jahren steht der Stadt allerdings noch einiges bevor. Gleich an mehreren Standorten steht die Eröffnung oder Erweiterung von Schulen an. So soll am Nuthewinkel wie berichtet eine neue Grundschule mit Hort errichtet werden. Sie soll zum Schuljahr 2024/25 ans Netz gehen. Allerdings sind die Planungen noch nicht so weit fortgeschritten, dass der zuständige Kommunale Immobilienservice (Kis) eine Investitionssumme nennen kann. Zunächst soll die Schule provisorisch in Containern untergebracht werden. Derzeit laufe die Vergabe der Planungsleistungen für die 6,5 Millionen Euro teure Interimslösung. Sie soll zum Schuljahr 2021/22 den Betrieb aufnehmen.

Mehr Platz soll es bald auch in der Comeniusschule geben. Eine Erweiterung der Schule hatten die Stadtverordneten bereits im April 2016 auf Antrag von SPD und CDU/ANW beschlossen. Der dreigeschossige Ergänzungsneubau soll wie das Haupthaus am Hang errichtet und mit diesem verbunden werden. Derzeit läuft nach Rathausangaben die Entwurfsplanung. Ende 2022 soll der Umbau für 10,2 Millionen Euro abgeschlossen sein. Bereits im Gange ist die Sanierung der Grundschule in der Gutenbergstraße. Zum Schuljahr 2021/22 will der Kis fertig sein. Fünf Millionen Euro werden investiert. 

Hat schon bessere Tage gesehen: Die Sporthalle in der Kurfürstenstraße
Hat schon bessere Tage gesehen: Die Sporthalle in der Kurfürstenstraße

© Ottmar Winter PNN

Für die 5,7 Millionen Euro teure denkmalgerechte Sanierung der Sporthalle in der Kurfürstenstraße haben die Bauvorbereitungen begonnen. Im Herbst 2022 soll sie fertig sein. Ebenfalls denkmalgerecht saniert werden soll die Preußenhalle in Groß Glienicke. Hierfür läuft derzeit die Planung. Im Herbst 2021 soll der erste Bauabschnitt beendet sein. 5,3 Millionen Euro stehen im Investitionsplan. Für die Erweiterung der Käthe-Kollwitz-Oberschule hat die Vorplanung begonnen. Bis zum Schuljahr 2022/23 sollen 2,6 Millionen Euro investiert werden.

Die Steuben-Gesamtschule soll bis Dezember 2023 saniert werden
Die Steuben-Gesamtschule soll bis Dezember 2023 saniert werden

© Andreas Klaer

Zum Schuljahr 2023/24 soll die Turnhalle der Theodor-Fontane-Oberschule für 3,3 Millionen Euro saniert und erweitert werden. Die Planung hat aber noch nicht begonnen. Bis Dezember 2023 soll auch die Steuben-Gesamtschule im Kirchsteigfeld saniert werden. Momentan sei die Vergabe der Planungsleistungen im Gange. 10,3 Millionen Euro sollen dort eingesetzt werden. Auch in der Grundschule im Kirchsteigfeld soll für 8,6 Millionen Euro mehr Platz für Schüler geschaffen werden. Neben einer Erweiterung sollen auch die Ausgabeküche und die Außenanlagen bis Dezember 2023 umgebaut werden. Auch dafür läuft die Vergabe der Planungsleistungen. 
Ebenfalls Ende 2023 soll die Erweiterung und Sanierung der Turnhalle an der Rosa-Luxemburg-Grundschule abgeschlossen sein. Vier Millionen Euro soll das kosten. Gegenwärtig werde die Vergabe der Planungsleistungen vorbereitet. 

Konflikt um Grundstück mit dem Land

Probleme gibt es wie berichtet mit der geplanten Gesamtschule für bis zu 900 Schüler an der Pappelallee. Die Stadt will dort bis zum Schuljahr 2024/25 eine neue Gesamtschule samt Turnhalle für 33,8 Millionen Euro errichten. Doch das Grundstück gehört dem Land, das überlegt, dort ein zweites Justizzentrum zu errichten

Die Stadt befinde sich mit dem Land Brandenburg weiterhin in Verhandlung und sei zuversichtlich, dass diese zeitnah zum Abschluss gebracht werden können, heißt es aus dem Rathaus. Der Kis erarbeitet unterdessen die Auslobung für den Planungswettbewerb. „Auswertung und Vertragsverhandlungen sind für Januar bis März 2021 geplant.“ 

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