zum Hauptinhalt
Der erste Teil der Nuthestraßen-Hochbrücke ist seit Mittwochmittag freigegeben.

© Ottmar Winter PNN

Baustelle Nuthestraße Potsdam: Erste Hälfte der Hochstraße freigegeben

Am Mittwoch wurde der erste Teil der neuen Hochstraßenbrücke für den Verkehr freigegeben - 20 Tage früher als geplant. Im Mai wird die zweite Hälfte abgerissen.

Potsdam - Der Verkehr im Bereich der Hochstraßenbrücke auf der Nuthestraße rollt ab sofort stadteinwärts wieder zweispurig - und das dank Flüsterasphalt auch ruhiger als vorher: Der erste Teil der neuen Hochstraßenbrücke ist am Mittwoch für den Verkehr freigegeben worden, 20 Tage vor dem geplanten Termin. Frank Schmidt, Dezernatsleiter beim Landesbetrieb Straßenwesen, zeigte sich zuversichtlich, dass der Verkehr nun wieder flüssiger laufen wird und sich der Stau im Berufsverkehr, der in den vergangenen Wochen teils ab der Wetzlarer Straße begann, auflöst. Es handele sich mit rund 60.000 Fahrzeugen pro Tag um die meistbefahrene Landesstraße, sagte Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) vor der Freigabe auf der Baustelle. Das Projekt liege im Zeitrahmen - die Fertigstellung der Hochstraßenbrücke und der Brücke am Neuendorfer Anger sind für Herbst 2022 vorgesehen.

Zweiter Brückenteil wird vor Ort "zersägt"

Bis dahin muss noch einiges passieren. Der Abriss der bisher verbliebenen Brückenhälfte wird bereits seit Ende 2020 vorbereitet. Momentan werden etwa Gas- und Trinkwasserleitungen umverlegt. Temporäre Lärmschutzwände sind bereits aufgestellt worden. Vom 14. bis 19. Mai, direkt nach Himmelfahrt, wird die Brücke vor Ort in mehrere Teile "zersägt" und zur weiteren Zerkleinerung abtransportiert. In diesem Zeitraum ist der Knoten Friedrich-List-Straße für den Verkehr vollgesperrt, Busse werden über den Humboldtring umgeleitet.

[Was ist los in Potsdam und Brandenburg? Die Potsdamer Neuesten Nachrichten informieren Sie direkt aus der Landeshauptstadt. Mit dem neuen Newsletter Potsdam HEUTE sind Sie besonders nah dran. Hier geht's zur kostenlosen Bestellung.]

Der letzte Abriss, nämlich der der verbliebenen Brückenhälfte über der Bahn und der Friedrich-Engels-Straße, soll Anfang Juli von statten gehen. Dafür muss der S- und Regionalbahnverkehr wieder gesperrt werden. Über die genauen Daten wird noch informiert, hieß es. Anschließend werden die neuen Teile der Hochstraßenbrücke und der Brücke über den Neuendorfer Anger gebaut.

Findlinge und Pumpwerk im Boden gefunden

Der Brückenneubau war nötig geworden, weil sich die alte Brücke bei einer Untersuchung als zu marode erwiesen hatte, erinnerte Minister Beermann. Das dreijährige Bauprojekt begann im November 2019, der Abriss des ersten Brückenteils geschah ab Februar 2020. Der Neubau der rund 1,3 Kilometer langen Strecke kostet insgesamt 35 Millionen Euro. Verteuert habe sich der Bau durch den Fund von Findlingen mit bis zu 1,20 Meter Durchmesser in acht bis zehn Meter Tiefe im Boden, die erst entfernt werden mussten. Auch der Fund eines alten Abwasserpumpwerkes im Bereich der neuen Brückenfundamente verursachte im Frühjahr 2020 eine Verzögerung sowie Mehrkosten.

Die neue Brücke hat eine Lebenszeit von 80 bis 100 Jahren, erklärte Projektleiter Michael Kaulfuß. Neben dem Flüsterasphalt sorgt auch ein Detail an der Brückenübergangskonstruktion, also der Stelle, wo die Fahrbahn der Straße auf die Fahrbahn der Brücke trifft, für weniger Lärm: Die Dehnungsfugen sind nicht gerade, sondern auf der stadteinwärtigen Seite in Wellenform, auf der stadtauswärtigen in Rautenform. So treffen die Autoreifen beim Darüberfahren nicht gleichzeitig und frontal auf eine Kante, sondern schneiden diese leicht versetzt schräg an - es rollt sich leiser, erklärt Kaulfuß.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false