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Baumaßnahmen auf der Nuthestraße Potsdam: Vorerst freie Fahrt

Die sechsmonatigen Bauarbeiten auf der Nuthestraße sind erst einmal abgeschlossen. In zwei Jahren wird allerdings wieder gebaut.

Von Sarah Kugler

Potsdam  - Die Baumaßnahmen auf der Nuthestraße sind zunächst abgeschlossen. Das teilte der Landesbetrieb Straßenwesen am Freitag mit. Seit dem 16. März dieses Jahres wurde die Nuthestraße im Bereich am Stern in vier Bauabschnitten saniert. Dabei seien auf einer Länge von 3 650 Metern in beiden Richtungen Deck- und Binderschicht erneuert worden, teilte der Landesbetrieb mit. Im Abschnitt vor dem Stern-Center wurde auch die Tragschicht darunter erneuert.

Im Zuge der Sanierung wurden die Anschlussstellen-Rampen zur A115, also der Anschlussstelle Potsdam-Babelsberg, und die Rampen zur Neuendorfer Straße mit erneuert. Hervorzuheben sei, dass zwischen der Konrad-Wolf-Allee und der Wetzlarer Straße lärmmindernder Asphalt als freiwillige Leistung des Landes eingebaut wurde, wie es aus dem Landesbetrieb heißt. Ein Teil der Schutzplanken wurde ausgetauscht, um den modernen Standards zu entsprechen. Anfang Oktober werden nun nur noch neue Verkehrszeichenbrücken errichtet.

Fast fünf Millionen Euro kostete die Sanierung der Nuthestraße

Die Kosten für die aufwändige sechsmonatige Sanierung an einer der wichtigsten Verkehrsadern Potsdams betrugen fast 4,9 Millionen Euro. Davon setzte das Land rund 4,3 Millionen Euro ein, der Bund beteiligte sich mit 350 000 Euro. Die Stadt Potsdam steuerte 310 000 Euro bei – hauptsächlich für die Auffahrtrampen an der Neuendorfer Straße. Dort gibt es seit Jahren Streit wegen des Kraftfahrzeuglärms, Anwohnerforderungen nach Lärmschutzwänden wurde jedoch nie stattgegeben.

Wie Klaus-Dieter Abraham, Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Ingenieurskammer (BBIK), am gestrigen Freitag bei einer Infoveranstaltung zu Schallschutzmaßnahmen erklärte, sei ein gesetzlicher Anspruch an dieser Stelle allerdings auch gar nicht gegeben. Es müsse immer berücksichtigt werden, ob zuerst die Wohn- oder die Verkehrsanlage vorhanden gewesen sei. In diesem Fall war Letzteres der Fall, sodass keine Verpflichtung bestehe, Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen, zumal diese auch hohe finanzielle Ausgaben bedeuten würden.

Bedarf an Lärmschutz

Allerdings sehe auch er einen hohen technischen Bedarf an einer Lärmschutzmaßnahme und hofft dahingehend auf das neue 17. Bundes-Immissionsschutzgesetz. Das würde, so Abraham, eine Lärmsanierung auch in einem solchen Fall vorschreiben.

Mitgliedsbetriebe der Ingenieurkammer waren verantwortlich für die Schallschutzmaßnahmen an der L40 vom Bereich der Humboldtbrücke auf Babelsberger Seite bis in die Berliner Straße hinein. Die Infoveranstaltung am Freitag fand im Rahmen des Themenjahres von Kulturland Brandenburg „Landschaft im Wandel“ statt. Vertreter der Stadt Potsdam waren nicht anwesend.

Voraussichtlich in zwei Jahren wird die Nuthestraße wieder zur Baustelle – dann soll die Hochstraße über die Bahnlinie erneuert werden. 

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